Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung am 6. Juni die Verleihung an die beiden Geehrten beschlossen. In diesem Jahr steht das ehrenamtliche Engagement in Rettungsorganisationen im Mittelpunkt.
Brigitte Eisele-Huber erhielt die Auszeichnung für ihr langjähriges Engagement in der Notfallseelsorge, Hans Dieter Krebs für seinen mehr als 50-jährigen ehrenamtlichen Einsatz in der Freiwilligen Feuerwehr. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Freiwilligenagentur Stuttgart wurde zudem den Ehrenamtlichen gedankt, die sich in verschiedenen Projekten tatkräftig für die Stadtgesellschaft engagieren.
Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper„Das Ehrenamt ist und bleibt das Kernstück einer solidarischen Bürgergesellschaft. Die ehrenamtliche Arbeit des Einzelnen ist das Markenzeichen gelebter Demokratie und zugleich Basis ihrer Vitalität."
Nopper weiter: „In diesem Jahr steht das freiwillige Engagement im Bereich der Rettungsorganisationen im Vordergrund. Wir wollen heute mit Brigitte Eisele-Huber und Hans Dieter Krebs stellvertretend all jene ehren, die unsere Stadt durch ihren Einsatz ein Stück besser, sicherer und menschlicher machen.“
Brigitte Eisele-Huber trat ehrenamtlich im Jahr 2004 in die Notfallseelsorge Stuttgart ein. Sie kam aus dem Polizeibegleitdienst, den sie seit 1997 ehrenamtlich unterstützte, zur Notfallseelsorge und ist noch immer Mitglied des Führungsteams.
2004 folgte auch schon ihre Ausbildung zur Leitenden Notfallseelsorgerin bei Großschadensereignissen und Katastrophen. Brigitte Eisele-Huber ist Schlüsselfunktionsträgerin der Landeshauptstadt Stuttgart im Bereich der kritischen Infrastruktur sowie des Katastrophenschutzes. Sie ist zudem spezialisiert auf die Themen häusliche Gewalt und Kindswohlgefährdung sowie suizidgefährdete Menschen als auch Angehörige von Menschen, die Suizid begangen haben. Sie ist darüber hinaus Gründerin der Altersabteilung der Notfallseelsorge und eine geschätzte Netzwerkerin. Ihrem Team steht sie mit ihrem großen Erfahrungs- und Wissensschatz stets unterstützend zur Seite. Auch bei der Unterstützung von Geflüchteten ist sie aktiv.
Hans Dieter Krebs ist seit fast 60 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Bereits als Jugendlicher trat er 1967 als Gründungsmitglied in die Jugendgruppe der Abteilung Zazenhausen ein. 1970 wurde er in den aktiven Dienst der Abteilung übernommen, der er als Mitglied der Altersgruppe noch immer angehört.
Durch stetige Fortbildungen erweiterte er seinen Aufgabenbereich und wurde unter anderem zum Gruppen-, dann zum Zugführer und schließlich 1982 zum Stellvertreter des Abteilungskommandanten und Kassierer, und prägte so die Abteilung Zazenhausen mit, die ihn dann 1987 zu ihrem Kommandanten wählte. Diese Funktion hatte er bis 2007 inne.. Krebs formte die Abteilung zu einem wirkungsvollen und starken Einsatzteam in der Feuerwehr Stuttgart. Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit bereitete er 1988 das Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen der Feuerwehrabteilung Zazenhausen vor.
Seit 1989 ist er Ausschussmitglied im Stadtfeuerwehrverband Stuttgart und seit 2000 dort auch Kassierer. Der Stadtfeuerwehrverband setzt sich aus den Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr, der Berufsfeuerwehr, Jugendfeuerwehr, der Altersabteilung, den Werkfeuerwehren und den Fördermitgliedern zusammen. Aufgabe des Verbands ist die Förderung des Feuerwehrwesens innerhalb der Landeshauptstadt Stuttgart sowie der Mitgliedswehren. Hans Dieter Krebs ist zudem im Verein Oldtimerfreunde Freiwillige Feuerwehr Zazenhausen und im Stuttgarter Feuerwehrmuseum aktiv.
Sein ehrenamtliches Engagement reicht über die Freiwillige Feuerwehr hinaus. So ist er unter anderem seit 1986 im Verein zur Förderung der Mehrzweckhalle in Zazenhausen und seit 2015 im Bürgerverein Stuttgart-Zazenhausen aktiv.
Hans Dieter Krebs wurde bereits 2006 mit der Ehrenmünze der Landeshauptstadt und 2016 mit dem seltenen Feuerwehrehrenzeichen in Gold in besonderer Ausführung ausgezeichnet.
20 Jahre Freiwilligenagentur Stuttgart
Die Freiwilligenagentur Stuttgart feiert in diesem Jahr runden Geburtstag: Seit zwanzig Jahren setzt sie sich für die Förderung von freiwilligem Engagement in Stuttgart ein.
OB Nopper würdigte den jahrelangen Einsatz vieler Ehrenamtlicher beim Bürgerempfang: „Liebe Engagierte der Freiwilligenagentur, Sie alle haben in den letzten 20 Jahren Großartiges geleistet. Ihre Arbeit macht Stuttgart zu einer Hochburg des Ehrenamts und des freiwilligen Engagements. Herzlichen Glückwunsch zu ihrem 20. Geburtstag und ein herzliches Dankeschön an die Freiwilligenagentur, für alles, was Sie für Stuttgart tun.“
Rund 30 Ehrenamtliche und ein FSJ-ler engagieren sich in der Freiwilligenagentur der Landeshauptstadt Stuttgart. Mit viel Herzblut und großer Tatkraft beraten sie die Menschen, entdecken gemeinsam mit ihnen das Ehrenamt, das zu ihren Wünschen und ihrem Leben passt, und stellen sicher, dass sie gut begleitet starten können. Die Freiwilligenagentur ist ein Beispiel dafür, wie lebensnah und praktisch die Landeshauptstadt das Ehrenamt fördert und sichtbar macht. Besonders beeindruckend ist auch die Verbundenheit der ehrenamtlichen Mitarbeiter mit der Freiwilligenagentur: Einige sind seit mehr als zehn Jahren mit unverändertem Enthusiasmus aktiv. Der Erfolg der Freiwilligenagentur Stuttgart wurde auch schon mehrfach gewürdigt: Sie wurde aktuell bereits zum sechsten Mal mit dem Qualitätssiegel der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Berlin zertifiziert. Eine besondere Anerkennung für ihre herausragende Arbeit für das Ehrenamt.
Die Ehrenplakette der Landeshauptstadt Stuttgart
Der Gemeinderat hat am 25. September 1997 die Stiftung der „Ehrenplakette der Landeshauptstadt Stuttgart“ beschlossen. Mit dieser neben der Ehrenbürgerschaft und der Bürgermedaille dritten Ehrungsmöglichkeit der Stadt sollen Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet werden, deren Engagement für die Gesellschaft in Art und Umfang vorbildlich ist. Die Ehrenplakette ist Dank und Auszeichnung für Verdienste, die sich Bürgerinnen und Bürger um die Belange der Landeshauptstadt Stuttgart durch ehrenamtliche Tätigkeit, insbesondere in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Kultur, Bildung, Sport, Umwelt und Sicherheit erworben haben. Die Verdienste können sowohl in Vereinen und Organisationen als auch im persönlichen Bereich erbracht worden sein. Die ehrenamtliche Tätigkeit sollte mindestens 15 Jahre betragen haben. Die Ehrenplakette ist als Anstecknadel gearbeitet. Sie besteht aus einem plastisch gearbeiteten springenden Ross aus Silber.