In der Landeshauptstadt fühlen sich laut Stuttgart-Umfrage 2023 rund 58.000 Menschen ab 16 Jahren einsam, das sind 11,6 Prozent der Bevölkerung. Wer sich einsam fühlt, spricht nicht gerne darüber. Viele Betroffene befürchten, andere damit zu belasten oder hilflos zu sein. Dabei kann Einsamkeit krankmachen und zu sozialem Rückzug führen.
Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales, Gesundheit und Integration„Wir möchten Menschen dazu ermutigen, aufeinander zuzugehen und aufeinander zu achten. Jeder Mensch kann in Situationen geraten, in denen er sich einsam fühlt. Aber es gibt viele Wege aus der Einsamkeit und gemeinsam finden sich diese Wege leichter.“
Gerade in der Weihnachtszeit, die als Zeit des fröhlichen Beisammenseins gilt, empfinden manche Menschen eine tiefe Einsamkeit. Dieses Gefühl entsteht, weil die Beziehungen, die sie erleben, nicht den persönlichen Bedürfnissen entsprechen. Einsame Menschen haben auch weniger Orte, an denen sie sich wohl fühlen.
Wie gemeinsame Erlebnisse helfen können
Die Kampagne „GemEINSAMkeiten” zeigt, wie Menschen in Stuttgart aufeinander zugehen und Zeit miteinander verbringen können. Denn der beste Weg aus der Einsamkeit ist die Begegnung mit anderen. Dazu gehören auch Mut und Offenheit. Die zwölf Motive der Kampagne veranschaulichen, wie gemeinsame Erlebnisse aus der Einsamkeit helfen können. Beispiele sind Kochen, Singen, Spaziergänge, Zoobesuche, Spiele im Freien, Kulturveranstaltungen oder Hobbygärtnern. Die Botschaft lautet stets: „Macht gemeinsam viel mehr Spaß!“
Die Motive werden von Weihnachten bis Mitte Januar öffentlichkeitswirksam zu sehen sein – und zwar als Anzeigen auf den Social-Media-Kanälen der Stadt Stuttgart, beim Streamingdienst Spotify sowie auf Werbeflächen im Stadtgebiet. Außerdem werden Gratispostkarten verteilt. Alle Motive sind auch auf www.stuttgart.de/gemeinsam zu sehen. Die Internetseite bietet Informationen zum Thema Einsamkeit, stellt Beratungsangebote vor und informiert über Begegnungsmöglichkeiten.
Einsamkeit als gesellschaftliche Herausforderung
„Wir haben in Stuttgart eine breite Vielfalt an Treffpunkten, Einrichtungen, Angeboten und Beratungsstellen, die Interessierten offenstehen. Für ihr dauerhaftes Engagement danke ich besonders unseren Partnerinnen und Partnern, wie den sozialen Angeboten der Liga der Wohlfahrtspflege und den Stuttgarter Stiftungen, den zahlreichen zivilgesellschaftlichen Initiativen und vielen städtischen Ämtern“, so Bürgermeisterin Dr. Alexandra Sußmann.
Die Stadt Stuttgart engagiert sich seit 2022 in vielen Bereichen verstärkt gegen Einsamkeit. Zum zweiten Mal führt sie in der dunklen Jahreszeit die Kampagne „GemEINSAMkeiten“ durch. Die bisherigen Maßnahmen gegen Einsamkeit in Stuttgart stoßen auf breite Zustimmung, sowohl in der Stadtgesellschaft als auch in Fachkreisen. Denn verschiedene Studien zeigen: Einsamkeit ist eine der drängendsten sozialen Herausforderungen unserer Zeit.