Das Gesundheitsamt war hier organisatorisch zuvor bereits ohne Nennung zugeordnet. Um dessen wachsende Bedeutung sichtbarer zu machen, hat der Stuttgarter Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause die Hauptsatzung entsprechend geändert. Dadurch zieht die Landeshauptstadt in der Bezeichnung mit dem Landesministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg gleich und erleichtert die thematische Zuordnung in der Öffentlichkeit.
Nach der Erkenntnis des Philosophen Arthur Schopenhauer „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“, begleiten die verschiedensten Dienststellen des Gesundheitsamts die Stuttgarterinnen und Stuttgart von frühester Kindheit bis ins hohe Alter. „Die Einschulungsuntersuchung ist ein Erlebnis, das uns miteinander verbindet“, sagt die zuständige Ressortchefin Dr. Alexandra Sußmann, jetzt offiziell Bürgermeisterin für Soziales, Gesundheit und Integration. „So kamen wir alle als Kinder bei dieser Gelegenheit mit den Ärztinnen und Ärzten des Gesundheitsamts in Kontakt. Das gehört unter anderem zu den wichtigen Schritten für ein möglichst gesundes Aufwachsen und eigenständiges Leben in Stuttgart, das wir mit vielfältigen Angeboten und Beratungen unterstützen. Diese umspannen ein Aufgabenfeld, das vielen Menschen in seiner Aufgabenfülle oft gar nicht bewusst ist.“
Zukunftsthemen Infektionsschutz und Klimawandel
So ist das Gesundheitsamt Stuttgart für ein sehr breites Themenspektrum verantwortlich. Dieses reicht von klassischen Aufgaben, wie beispielsweise der amtsärztlichen Begutachtung, der Bekämpfung und dem Schutz vor Tuberkulose sowie der Trinkwasserüberwachung bis hin zu neueren Themen auf dem Gebiet der Gesundheitsplanung, der Schulgesundheitspflege und der Entwicklung neuer (unter anderem ärztlicher) Versorgungskonzepte.
Und die Aufgaben fächern sich immer weiter auf. So treten Maßnahmen zum Infektionsschutz und Klimawandel zunehmend in den Vordergrund. Diese betreffen die gesamte Stadtbevölkerung:
Die Herkulesaufgabe, die Corona-Pandemie zu bewältigen, wäre ohne den Dauereinsatz des Gesundheitsamts nicht möglich gewesen. Der Klimawandel mit inzwischen dauerhaft wärmeren Temperaturen erlaubt es der asiatischen Tigermücke, sich auch in Stuttgart anzusiedeln – was wiederum das Risiko für die Ausbreitung tropischer Krankheiten, wie zum Beispiel des Dengue-Fiebers, in Stuttgart mit sich bringt. Auch die immer häufigeren Hitzephasen erfordern ein Gegensteuern. Hierfür erstellt die Abteilung Gesundheitsförderung und Planung einen Hitzeaktionsplan mit vielen Maßnahmen, die der Stadtgesellschaft helfen, sich besser auf die sich wandelnden Bedingungen einzustellen.
Als Lehr- und Forschungsgesundheitsamt bietet das Gesundheitsamt Stuttgart neuerdings Medizinstudierenden die Gelegenheit, den Wahlbereich des so genannten Praktischen Jahres (PJ) im Öffentlichen Gesundheitsdienst zu absolvieren. Darüber hinaus führt das Gesundheitsamt Forschungsarbeiten durch und setzt sich zum Ziel, die gesundheitliche Lage der Stuttgarter Bevölkerung weiter zu verbessern.
Hintergrund: Referat für Soziales, Gesundheit und Integration
Die Stadtverwaltung ist untergliedert in den Geschäftskreis des Oberbürgermeisters sowie sieben Referate, die jeweils eine Bürgermeisterin oder ein Bürgermeister leitet. Zum Referat für Soziales, Gesundheit und Integration (SGI) gehören neben dem Gesundheitsamt das Sozialamt, das Jobcenter und die Abteilung Integrationspolitik. Des Weiteren zählen zu der Organisationseinheit die Beauftragte der Stadt für die Belange von Menschen mit Behinderungen, die Abteilung Strategische Sozialplanung sowie der Eigenbetrieb leben&wohnen.
Näheres zum Aufgabenfeld des Gesundheitsamts Stuttgart ist unter anderem im aktuellen Geschäftsbericht (Öffnet in einem neuen Tab)zu finden.
Wie die Landeshauptstadt Stuttgart durch die Zeit der Corona-Pandemie gekommen ist, wurde in einer umfangreichen Corona-Dokumentation (Öffnet in einem neuen Tab) beschrieben.