Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Licht aus für eine ganze Nacht – Stuttgart beteiligt sich an der Earth Night

Bei der Earth Night 2024 am Freitag, 6. September, setzen ab spätestens 22 Uhr Menschen ein Zeichen für den Klimaschutz und gegen die Lichtverschmutzung und knipsen für eine symbolische Nacht lang das Licht aus.

Die Stadt Stuttgart beteiligt sich unter Federführung des Amts für Umweltschutz an dieser bundesweiten Aktion.

Bei zahlreichen städtischen Gebäuden, Brunnen und Denkmälern hieß es als Einsparmaßnahme im Rahmen der Energiekrise bereits im September 2022 „Licht aus!“. Die Stadt setzt jedoch auch weiterhin ein Zeichen und hat die Lichter seitdem nicht wieder eingeschaltet. Beleuchtungen an mehr als 30 Objekten blieben seitdem dauerhaft ausgeschaltet. In den vergangen zwei Jahren wurden dadurch insgesamt rund 110 Megawattstunden Strom eingespart. Im Rahmen der aktuell stattfindenden Überarbeitung des Masterplans Stadtbeleuchtung der Stadt Stuttgart, die im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen werden soll, werden derzeit alle Fassadenbeleuchtungen und Objektanstrahlungen untersucht und fachlich sowie rechtlich bewertet. Das Ergebnis wird eine dauerhaft reduzierte und insektenfreundliche Beleuchtung gezielt ausgewählter städtebaulich relevanter Gebäude sein.

Im Rahmen des Masterplans Stadtbeleuchtung wird zudem eingehend geprüft, welche Strecken außerorts zwingend beleuchtet werden müssen und welche zeitweise oder komplett abgeschaltet werden können. Pünktlich zur Earth Night 2024 werden die ersten Reduzierungen und Abschaltungen auf Außerortsstrecken umgesetzt und sollen über die Earth Night hinaus dauerhaft Bestand haben. Es wird neben der positiven Wirkung für die Insektenwelt eine Stromeinsparung von insgesamt bis zu 350 Megawattstunden pro Jahr erwartet, was zirka zwei Prozent des derzeitigen Verbrauchs der Straßenbeleuchtung entspricht.

Damit setzt die Landeshauptstadt Stuttgart ein weiteres Zeichen auf ihrem Weg zur klimaneutralen Stadt und geht beim Artenschutz mit gutem Beispiel voran. Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, fordert die Stuttgarterinnen und Stuttgarter auf, sich an der Aktion gegen Lichtverschmutzung und zum Schutz der Nacht zu beteiligen.

Bürgermeister Pätzold: „Die Earth Night gibt uns gemeinsam die Gelegenheit, einmal wieder den Nachthimmel mit seiner Sternenpracht zu erleben. Und sie zeigt auf, wo wir auf Licht verzichten und Energie einsparen können.“

Die Initiatoren der Earth Night geben Tipps, wie man die Dunkelheit in der Nacht vergrößern kann:

Außenlicht aus: Alle Lichtquellen, die nicht unerlässlich der Sicherheit dienen, abschalten oder zumindest teilabschalten. Also Schaufenster- und Werbebeleuchtung, Tür-, Haus-, Objekt- und Fassaden-Beleuchtung sowie Naturflächen- und Gartenbeleuchtung.

Jalousien schließen: Niemand muss während der Earth Night zu Hause im Dunklen sitzen. Denn es reicht schon, einfach die Jalousien, Rollos oder Vorhänge an den Fenstern zu schließen. So wird die Nacht auch merklich dunkler.

Mehr Infos zur Aktion sind unter  www.earth-night.info (Öffnet in einem neuen Tab) zu finden. Rückfragen zur Aktion oder allgemeine Rückfragen zu Energie und Klimaschutz bei der Landeshauptstadt Stuttgart beantwortet Dr. Jürgen Görres vom Amt für Umweltschutz unter Telefon 216-88668 oder E-Mail juergen.goerresstuttgartde.

Hintergrund

Die Earth Night ist eine Initiative der „Paten der Nacht“ – einer in Deutschland ansässigen, gemeinnützigen Organisation, die sich in Deutschland und weiteren Ländern für den Schutz der Nacht und die Eindämmung der Lichtverschmutzung durch Aufklärungsarbeit einsetzt. Unterstützt werden die Paten der Nacht durch mittlerweile mehr als 100  offizielle Unterstützer (Öffnet in einem neuen Tab), die die Organisation für die Aktion gewinnen konnte.

Die Earth Night findet dieses Jahr zum fünften Mal statt. Ihren Anfang nahm die Aktion im Jahr 2020 in Deutschland. Dabei soll ab Einbruch der Dunkelheit für eine ganze Nacht lang das Licht abgeschaltet oder zumindest deutlich reduziert werden. Die Earth Night will so auf das Problem der stetig zunehmenden Lichtverschmutzung durch den ungehemmten Kunstlichtkonsum hinweisen, der die Nächte immer heller macht und damit nachweislich Umwelt, Mensch und Natur schadet. Unnötig leuchtendes sowie fehlgelenktes Licht ist einerseits Energieverschwendung und schadet dem Klima. Andererseits lässt es den Sternenhimmel verblassen und macht den Schlaf weniger erholsam. Es irritiert Pflanzen und lenkt Vögel auf ihren Zugrouten fehl. Es tötet im Sommer milliardenfach Insekten, die der Natur dann als Bestäuber sowie den meisten Tieren als Hauptnahrungsquelle fehlen. Ganze Ökosysteme geraten wegen Kunstlicht zur falschen Zeit aus dem Takt.

Erläuterungen und Hinweise