Über Fortschritte und Herausforderungen berichteten das Amt für Umweltschutz, die Stadtwerke Stuttgart, Netze BW und das Energieberatungszentrum am Freitag, 25. Oktober, im Ausschuss für Klima und Umwelt. Das Amt für Umweltschutz konzentrierte sich auf die Wärmeplanung, die dieser Tage vom Regierungspräsidium als Genehmigungsbehörde offiziell bestätigt worden war. Die Stadtwerke Stuttgart und Stuttgart Netze präsentierten die Entwicklung der Wärme-, Strom- und Gasnetze. Das Energieberatungszentrum thematisierte die Gebäudesanierung.
Das Amt für Umweltschutz erstellte die Wärmeplanung in Eigenregie. Stuttgart ist die einzige Großstadt in Baden-Württemberg, die so vorgeht. Das Amt für Umweltschutz erhob dazu die Potenziale der gesamten Stadt und identifizierte 53 Quartiere, in denen Wärmenetze vorgesehen sind. Der Blick fiel auf die Versorgung durch Geothermie, Abwasserwärme, Photovoltaik, Flusswärme, industrielle Abwärme und Solarthermie. Daraus resultierten detaillierte Steckbriefe, die als Orientierungshilfe zur weiteren Umsetzung dienen. Sie sind abrufbar unter: https://maps.stuttgart.de/waermeplanung/ (Öffnet in einem neuen Tab). Diese Steckbriefe enthalten zudem Zusammenfassungen der Voruntersuchungen sowie einen Überblick über die geplanten Entwicklungen und Maßnahmen. Dies wird ergänzt durch Bestandsdaten der Wärmeinfrastruktur wie Hauptenergieträger, Wärmeverbrauchsdichte und absoluter Wärmeverbrauch. Der Datenschutz wird dabei beachtet.
Zu den überragenden Zielen der Stadt gehört es, bis 2035 keine fossilen Energiequellen mehr zu importieren, die Abhängigkeit von Lieferanten und Preissteigerungen zu senken, die Versorgung aus Region und Stadt zu stärken. Die Hälfte der benötigten Wärme soll aus Stuttgart stammen, ein Drittel aus dem heutigen Fernwärmenetz der EnBW. Darüber hinaus ist mehr als ein Drittel einzusparen. „Eine erfolgreiche Wärmewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der die Bürgerinnen und Bürger, die Stadt Stuttgart und die Wirtschaft gemeinsam in der Verantwortung sind“, sagte Dr. Jürgen Görres bei der Vorstellung. Er unterstrich, dass die Wärmewende die Versorgungssicherheit steigere und das lokale Handwerk stärke.
Um zu informieren und anzuregen, hat das Amt für Umweltschutz 17 Informationsveranstaltungen organisiert, mit denen rund 2.000 Bürgerinnen und Bürger erreicht wurden. Die Reihe soll fortgeführt werden, insbesondere um über die vertiefte Planung zu berichten. Denn: „Die Wärmeplanung ist eine lebendige Planung, die stetig neue Informationen und Rahmenbedingungen abbilden muss“, so der Leiter des Amts für Umweltschutz, Andreas Neft.
Für den Herbst 2025 hat das Amt für Umweltschutz eine aktualisierte Planung zugesagt. Dafür ist u.a. die Aufnahme von vertieften Informationen zu den Gas- und Stromtransformationsplänen geplant. Es werden Planungsstände der Quartiere inhaltlich aktualisiert und Zeitpläne verfeinert. Das Amt will weitere Veranstaltungen in den Quartieren anbieten, um über den fortgeschrittenen Planungen zu berichten.
Fortlaufend aktualisiert wird die Website: www.stuttgart.de/waermewende (Öffnet in einem neuen Tab).