Diese Bestandsaufnahme von Musikproberäumen markiert den Beginn einer umfassenden Strategie zu Proberäumen für Stuttgarter Kulturschaffende. Das Kulturamt greift damit ein Thema auf, das Stuttgart wie viele andere Großstädte dauerhaft beschäftigt: Der verfügbare Raum ist knapp und die Mieten steigen kontinuierlich.
„Dabei bilden adäquate Probe- und Arbeitsräume die Schaffensgrundlage sowohl für professionelle Künstlerinnen, Künstler und den Nachwuchs als auch für die Amateurszene. Sie sind die Grundvoraussetzung für eine lebendige Kulturlandschaft und Kreativwirtschaft“, so Magdalen Pirzer, Leiterin der Abteilung Kulturförderung.
Die Online-Befragung richtet sich an Betreibende von Proberaumzentren oder Einzelproberäumen und hat zum Ziel, den Bestand für die Stuttgarter Musikszene in ihrer ganzen Breite und für alle Genres zu ermitteln. Dabei werden vor allem Details zu den Räumlichkeiten, beispielsweise zu Ausstattung, Preisgestaltung, Verfügbarkeit, Anbindung und Lage im Stadtraum erhoben. Diese Informationen werden systematisch erfasst, aufbereitet und Anfang des Jahres 2025 als Bericht veröffentlicht.
Anschließend werden in einem zweiten Schritt die Bedarfe ermittelt und dem Bestand gegenübergestellt. Mit der Studie hat die Abteilung Kulturförderung des Kulturamts das Büro für Kulturstatistik aus Köln beauftragt, das bereits vergleichbare Studien in Köln und Nordrhein‐Westfalen durchgeführt hat.
Der Gemeinderat hat in den vergangenen Jahren mehrere Weichen gestellt, um Proberäume und allgemein Kulturräume in Stuttgart stärker zu fördern: Im Jahr 2021 wurde die Abteilung Kulturförderung durch den Bereich Kulturelle Stadtentwicklung erweitert, um kurz‐ bis langfristige Raumbedarfe von Stuttgarter Kulturakteuren zu ermitteln, vorausschauend zu agieren und entsprechende Bedarfe in die Stadtentwicklungsplanung einzubringen.
Für den Ausbau von Proberäumen im Diakonissenbunker hat der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsverhandlungen zum Doppelhaushalt 2022/23 800.000 Euro bereitgestellt. Darüber hinaus hat das Gremium im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für den Doppelhaushalt 2024/25 Stellenanteile für Proberäume beschlossen, unter anderem um die Entwicklung von passenden Förderprogrammen voranzubringen.