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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Unterbringung Geflüchteter: Stadt schafft weitere Plätze – „Ausweitung nötig zur Erfüllung der Pflichtaufgaben und Vermeidung von Hallenbelegung“

Die Stadt Stuttgart stellt sich auf einen weiteren Zuzug von Geflüchteten ein. Sie muss weitere Notunterkünfte bereithalten und auch Plätze für die längerfristige Unterbringung schaffen.

Erwartet wird, dass erneut Menschen vor den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine flüchten und auch Geflüchtete aus anderen Krisenherden zugewiesen werden. Im Moment kommen etwa ein Dutzend Menschen aus der Ukraine am Tag in Stuttgart an.

Um den Geflüchteten zumindest ein Dach über dem Kopf bieten zu können, setzt die Stadt verstärkt auf Wohncontainer, die Anmietung von Hotelzimmern oder Herbergen. Die Einzelunterbringung in Wohnungen wird zurückgefahren.

Der Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen, Thomas Fuhrmann, sagte am Dienstag, 18. Oktober: „Wir müssen mehr Plätze schaffen, weil die Fluchtbewegungen zunehmen. Das stellt uns in Stuttgart – einer kompakten Stadt mit wenig Brachflächen, geringem Leerstand und hoher Wohnungsnachfrage – vor eine große Herausforderung. Unser Anspruch ist, die Pflichtaufgabe der Unterbringung bestmöglich zu erfüllen.“

Bis zu 1700 weitere Plätze zur Unterbringung

In den nächsten Wochen schafft die Stadt bis zu 1.720 Plätze, dazu mietet sie ein Hotel mit bis zu 346 Plätzen sowie ein Boardinghaus mit bis zu 934 Plätzen. Sie nutzt auch Wohncontainer auf dem Cannstatter Wasen, die im Laufe des Monats bis zu 440 Personen aufnehmen können. Darüber hinaus plant die Stadt ab Dezember den stufenweisen Neuaufbau einer Containeranlage auf der Waldau in der Nähe des Gazi-Stadions. Parallel dazu finden unterschiedlichste Planungen und Vertragsverhandlungen zur Schaffung weiterer Kapazitäten statt: So könnten im Frühjahr 2023 Container für ca. 100 Personen auf einem Parkplatz der Firma Bosch errichtet und zwei weitere Wohngebäude mit ca. 200 Plätzen gemietet werden. Es finden zudem Gespräche zur Nutzung zweier ehemaliger Seniorenwohnanlagen statt. Mitte des Jahres 2023 könnten durch Umbau eines Pavillons auf dem Gelände des Eiermann-Campus 300 Plätze dazu kommen.

Aktuell nutzt die Stadt acht Hotels und drei Hallen zur Flüchtlingsunterbringung. Hier sind derzeit 2.270 Menschen untergebracht. Darüber hinaus leben 5.500 in „regulären“ Unterkünften wie etwa Systembauten, Wohnheimen, Boardinghäusern oder Wohnungen. Aktuell stehen in der Stadt ca. 8.900 Plätze zur Verfügung, die faktisch über 90 Prozent belegt sind.

Das Kultur- und Sportzentrum Stuttgart-Münster konnte zwischenzeitlich geräumt werden. Die Geflüchteten, die dort seit März untergebracht waren, wechselten in ein Hotel. Die Halle wird noch zur Unterbringung vorgehalten. Sollte sich Ende des Monats abzeichnen, dass andere Objekte in Anspruch genommen werden können, will die Verwaltung die Halle im November wieder freigeben.

Die Stadt hat seit März 2022 zur Notfallunterbringung auch 120 Mietverträge abgeschlossen, weit mehr Wohnungen wurden angeboten. Die kurzfristige Anmietung, Ausstattung und Belegung von Wohnungen bindet bei den beteiligten Ämtern enorme Ressourcen, mit einem verhältnismäßig geringen Nutzen. Zudem machen Vermieter nicht selten Vorgaben und Einschränkungen, was zu einem Verlust der Flexibilität bei der Belegung von Wohnungen führt. Belastend ist für Vermieter auch der Wechsel an Bewohnerinnen und Bewohnern etwa durch Umzüge. Aus all diesen Gründen setzen Sozial- und Liegenschaftsverwaltung eher auf größere Unterkünfte zur Notfallunterbringung und langfristige Lösung bei der Nachfolgeunterbringung.

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