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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

69. Kompositionspreis der Stadt Stuttgart 2024 – Sara Glojnarić, Anda Kryeziu und Thomas Stiegler ausgezeichnet

Die Jury sprach sich dafür aus, beim 69. Kompositionspreis der Stadt Stuttgart 2024 drei gleichwertige Preise zu vergeben.

Ausgezeichnet werden Sara Glojnarić für „EVERYTHING, ALWAYS“ für Streichorchester und Tonband von 2022, Anda Kryeziu für „Infuse: Playtime“ für Ensemble von 2021 sowie Thomas Stiegler für „ich leihe mir bei Jürg Frey einen Kugelschreiber“ für Streichquartett aus den Jahren 2021 bis 2023. Die ausgezeichneten Kompositionen werden im Rahmen der Preisverleihung beim ECLAT Festival Neue Musik Stuttgart im Februar 2025 aufgeführt.

Erneut entschied die Jury, drei Preise zu verleihen, die in diesem Jahr wieder gleichwertig zuerkannt werden und mit jeweils 7.000 Euro dotiert sind. „In ihrem Werk ‚EVERYTHING, ALWAYS‘ stellt Sara Glojnarić ihren Prozess des Komponierens dar. Humorvoll, manchmal auch selbstironisch geht sie mit ihrem künstlerischen Schaffen um und erzeugt eine hybride (Werk)form, die zukunftsweisend ist“, urteilt die Jury. Anda Kryeziu überzeugte die Jury „mit ihrer Komposition ‚Infuse: Playtime‘ für Ensemble durch Verspieltheit, bei der die Identitäten der Instrumente aus ihrem Idiom herausgelöst werden. Intimität und Zerbrechlichkeit der Klänge, die immer wieder versuchen auszubrechen, hinterlassen eine enorme Intensität, der man sich nicht leicht entziehen kann“. In Thomas Stieglers Streichquartett „ich leihe mir bei Jürg Frey einen Kugelschreiber“ mit begleitendem Comic erkennt die Jury „eine Reise von philosophischen Beobachtungen über den Prozess des Komponierens, des Zeichnens und der Praxis der Medizin bis hin zu surrealen Landschaften“. „Diese Musik klingt bescheiden, intelligent, phantasievoll, verträumt, verspielt, kontemplativ und weckt Hoffnung auf die poetischen Potenziale der kompositorischen Praxis.“

Für den 69. Kompositionspreis 2024 hatten 139 Teilnehmende insgesamt 257 Werke eingereicht. Die Zahlen setzen damit den Trend fort, der sich im vergangenen Jahr abzeichnete. 2023 gingen nahezu doppelt so viele Bewerbungen wie in den Vorjahren ein, da die Kulturverwaltung die Ausschreibung inhaltlich geöffnet und breiter gestreut hat.

Mitglieder der Jury waren Martina Seeber, Vertreterin des Südwestrundfunks, Prof. Martin Schüttler, Vertreter der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, Prof. Annesley Black, Komponistin, Prof. Markus Hechtle, Komponist, Samir Odeh‐Tamimi, Komponist, Dr. Monika Pasiecznik, Musikwissenschaftlerin, und Boglárka Pecze, Klarinettistin und Kulturmanagerin. Den Vorsitz hatte Marc Gegenfurtner, Leiter des Kulturamts der Landeshauptstadt Stuttgart.

Zu den Ausgezeichneten

Sara Glojnarić, geboren 1991 in Zagreb, ist eine Komponistin, die sich in ihrer künstlerischen Praxis mit Popkultur beschäftigt, ihrer Ästhetik und ihren soziopolitischen Folgen, Nostalgie und kollektiver Erinnerung sowie dem riesigen Netzwerk von popkulturellen Daten und deren Nebenprodukten, die durch deren Gegenüberstellung entstehen. Ihre Arbeiten, zu denen Opern-, Orchester- und Kammermusikstücke, aber auch Videoarbeiten und multimediale Installationen gehören, wurden von international renommierten Ensembles uraufgeführt.
Sie ist Preisträgerin des Ernst von Siemens Förderpreises 2023, Erste Bank Kompositionspreises 2022 und Kranichsteiner Musikpreises bei den Darmstädter Ferienkursen 2018. Ihr Debütalbum „Pure Bliss“ wurde im November 2023 vom Label Kairos veröffentlicht. Ihre Werke erscheinen im Berliner Verlag Edition Juliane Klein. Weitere Infos unter  www.saraglojnaric.com (Öffnet in einem neuen Tab).


Anda Kryeziu, geboren 1993, ist eine Komponistin, Performerin und Multimedia-Künstlerin. Ihre Musik wurde auf verschiedenen Festivals aufgeführt, darunter die Münchener Biennale, Neue Musik Rümlingen, die Darmstädter Ferienkurse, Monstra Sonora Valencia oder November Music. Im Jahr 2023 wurde ihre Oper „Persona“ nach dem Film von Ingmar Bergman uraufgeführt, in Zusammenarbeit zwischen dem Theater Basel und Gare du Nord.
Sie hat mehrere Stipendien und Preise erhalten, darunter von der Contemporary Arts Alliance Berlin und der Akademie Musik Theater Heute der Deutsche Bank Stiftung. Ihre Musik wird derzeit als CD-Porträt von der Edition Zeitgenössische Musik Katalog veröffentlicht. Aktuell ist sie als Künstlerische Mitarbeiterin an der Hanns Eisler Hochschule für Musik tätig. Ihre Werke konzentrieren sich auf verschiedene Genres wie instrumentale Musik, Multimedia und Musiktheater. Mehr unter  www.andakryeziu.com (Öffnet in einem neuen Tab).


Thomas Stiegler, geboren 1966 in Meschede, NRW, studierte Medizin in Köln, Freiburg und Frankfurt a. M. sowie Komposition in Freiburg bei Emmanuel Nunes und Mathias Spahlinger. 1997 gewann er den ersten Preis beim Internationalen Kompositionswettbewerb Boswil für „quasi una fantasia“, 2007 den ersten Preis beim Ensemblia-Wettbewerb der Stadt Mönchengladbach für „Und.Ging.Außen.Vorüber.IV“. Im gleichen Jahr erschien eine Portrait-CD in der Auswahlreihe des Deutschen Musikrats. 2016 erhielt er das Paul-Hindemith-Stipendium des Landesmusikrats Hessen.
Seit 1994 ist Thomas Stiegler als Assistenzarzt, seit 2001 als Oberarzt im Sana Klinikum Offenbach (Innere Medizin/Nephrologie) tätig. Er lebt in Frankfurt a. M., ist verheiratet und hat fünf Kinder. Bis heute hat er zirka 50 Kompositionen geschrieben und ein Comic gezeichnet. Weitere Infos unter  www.schott-music.com/thomas-stiegler (Öffnet in einem neuen Tab).


Informationen zum Kompositionspreis sind unter  www.stuttgart.de/kompositionspreis (Öffnet in einem neuen Tab) nachzulesen

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