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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Einsamkeit ist keine Sackgasse: Stadt führt Kampagne fort

Viele wohnen freiwillig alleine, aber niemand möchte einsam ein. Nach der jüngsten Stuttgart-Umfrage 2023 fühlt sich in der Landeshauptstadt mehr als jeder Neunte einsam: rund 11,6 Prozent, also 58.000 Menschen ab 16 Jahren – eine Zahl, die Anlass zur Sorge gibt.

Einsamkeitserlebnisse ziehen sich durch die gesamte Stadtgesellschaft und alle Altersgruppen. Menschen, die gesundheitlich belastet sind, Armut erfahren oder einen Migrationshintergrund haben, sind besonders häufig betroffen. Die Landeshauptstadt Stuttgart hat seit 2022 eine Strategie gegen Einsamkeit entwickelt, an der Partner aus der Stadtverwaltung und der Stadtgesellschaft teilnehmen. So ließ sich ein breites Netzwerk aufbauen, das durch verschiedene Maßnahmen und gezielte Öffentlichkeitsarbeit die Bürgerinnen und Bürger direkt anspricht und ihnen Informationen und Unterstützung bietet.

Die Stuttgarter Strategie gegen Einsamkeit stößt aufgrund ihrer breiten Ausrichtung bundesweit auf Resonanz. „Um Wege aus der Einsamkeit zu finden, braucht es uns alle als Stadtgemeinschaft“, sagt die Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, Dr. Alexandra Sußmann. „Wir haben in Stuttgart eine breite Vielfalt an Treffpunkten, Einrichtungen, Angeboten und entwickeln durchgehend neue Ansätze.“ Das sichere den Zusammenhalt in der Stadt. Sußmann weiter: „Ich danke unseren Partnerinnen und Partnern, wie der Liga der Wohlfahrtspflege, unseren Stuttgarter Stiftungen und Initiativen, Sport- und Kulturangeboten und vielen städtischen Ämtern für ihr beständiges Engagement gegen Einsamkeit seit dem Jahr 2022.“

Die Auslöser für Einsamkeit sind vielfältig, die Auswirkungen sind gravierend. Stigmatisierung, psychische und physische Erkrankungen, persönlicher und sozialer Rückzug sind mögliche Folgen. Maßnahmen in den Bereichen Soziales, Gesundheit und Pflege, Kultur, Sport, Stadtplanung sowie Bürgerschaftliches Engagement wirken Einsamkeit entgegen und ermöglichen Begegnung und sozialen Austausch. Gemeinsame Bewegung, wie Sport im Park, ein Kurs bei der vhs, der Besuch in einem Stadtteilhaus, ein gemeinsames Mittagessen im Quartier oder auch der Besuch einer Beratungsstelle: Es gibt viele Wege aus der Einsamkeit.

Das Thema Einsamkeit ist nicht nur in Stuttgart präsent. Es zieht sich durch die gesamte Bundesrepublik. Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat im Mai dieses Jahres das erste Einsamkeitsbarometer vorgestellt. Es basiert auf einer bundesweit erstmaligen Analyse des Einsamkeitserlebens in Deutschland. Die Studie belegt, dass sich Einsamkeit durch die gesamte Gesellschaft zieht (11,3 Prozent der Gesamtbevölkerung) und dass Einsamkeitsbelastungen die Einstellungen zur Demokratie beeinflussen. Personen mit erhöhter Einsamkeitsbelastung haben ein niedrigeres Vertrauen in politische Institutionen, nehmen seltener an Wahlen teil und sind insgesamt weniger engagiert.

Deshalb ist es nicht nur für die Einzelnen, sondern auch für die Gesellschaft wichtig, Einsamkeit entgegenzuwirken.

Eine Themenseite zu der Kampagne ist auf der Internetseite der Stadt Stuttgart zu
finden unter:  www.stuttgart.de/gemeinsam

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