Deutschland zwischen 1918 und 1945 – ein Zeitraum von knapp dreißig Jahren, in dem gleich zweimal für Millionen Menschen eine „neue Zeit“ anbricht: 1918 nach dem Ende des verlorenen Ersten Weltkriegs und 1933 mit der Machtübernahme durch Adolf Hitler. Als eine „zerborstene Zeit“ schildert Prof. Dr. Michael Wildt, bis vor kurzem Professor für Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin und einer der besten Kenner der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts, diese Jahre in seiner atmosphärisch dichten Darstellung, in der er die Ereignisstränge der „großen“ Geschichte mit den Erfahrungen und Lebenswelten der Zeitgenossen verbindet. Wildt stellt sein Buch vor am Mittwoch, 27. April, 19 Uhr im Stadtarchiv Stuttgart, Bellingweg 21. Die Veranstaltung findet live im Vortragssaal des Stadtarchivs statt.
Die Straßen Berlins in den Tagen der Novemberrevolution, das Ruhrgebiet 1923 während des Einmarschs der französischen Truppen, Varieté-Shows, die schwarze Community in Deutschland, Lemberg 1941 und Hamburg beim Bombenangriff am Altjahrsabend 1944 – das sind nur einige der Orte, an die Michael Wildt den Leser in seinem neuen Buch mitnimmt. Es entführt in Hinterhöfe, private Heime und Baracken, und lässt Zeitzeugen wie Käthe Kollwitz und Victor Klemperer, aber auch den unbekannten katholischen Gastwirt oder die national gesinnte Lehrerin zu Wort kommen. Kein anderes Werk hat bislang das „oben“ und das „unten“ der Geschichte so intensiv in eine kollektive Erzählung überführt wie dieses Panorama Deutschlands und der Deutschen im „Zeitalter der Extreme“.
Weitere Informationen im Stadtarchiv unter Telefon 216-91512 oder im Internet unter www.stuttgart.de/stadtarchiv (Öffnet in einem neuen Tab).