Matthias Fatke, der Leiter des Statistischen Amts der Stadt, zeigt sich jedoch optimistisch: „So wie die Fristen jetzt liegen, wird es herausfordernd, aber machbar. Es erfordert eine präzise Planung und den engagierten Einsatz unserer Mitarbeitenden.“
Herausforderungen der Briefwahl
Nach der Entscheidung zur vorgezogenen Bundestagswahl im November 2024 musste das Statistische Amt zügig auf die neue Situation reagieren. Besonders die Briefwahl erfordert eine enge Taktung. In Stuttgart gab es bei der letzten Bundestagswahl mehr als 170.000 Briefwahlanträge. „Die Unterlagen müssen rechtzeitig versandt und zurückgeholt werden. Hier setzen wir teilweise auf Dienstleister, da dies in Eigenregie nicht zu bewältigen wäre“, erklärt Fatke. Durch gesetzlich vorgegebene Fristen für die Zulassung der Wahlvorschläge können Briefwahlunterlagen voraussichtlich erst Anfang Februar verschickt werden – knapp drei Wochen vor der Wahl.
Wahlvorbereitungen in vollem Gange
Das Statistische Amt hat bereits zahlreiche Vorbereitungen getroffen: Dienstleister wurden beauftragt, Wahllokale angemietet und der Personaleinsatz detailliert geplant. Dank des Engagements in der Bürgerschaft sind die dafür benötigten rund 3.500 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer für die Bundestagswahl bereits gesichert, weitere werden daher nicht benötigt. „Wir freuen uns über die hohe Bereitschaft der Stuttgarterinnen und Stuttgarter, sich für die Demokratie einzusetzen“, betont Fatke. Die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer engagieren sich seiner Einschätzung zufolge, „weil sie die Gemeinschaft mit den anderen Wahlhelfern schätzen und es als Dienst für die Demokratie verstehen“.
Wahlbenachrichtigungen werden Mitte Januar verschickt
Voraussichtlich ab dem 13. Januar erhalten alle in Stuttgart gemeldeten Wahlberechtigten ihre Benachrichtigungen. Mit den Angaben auf der Wahlbenachrichtigung können Briefwahlunterlagen im Internet oder durch Rücksendung der Wahlbenachrichtigungskarte beantragt werden. Danach werden den Wahlberechtigten Wahlschein, Stimmzettel und Wahlumschläge für die Briefwahl zugesandt. Diese schicken sie dann an die Stadt zurück.
Alternative ist die Briefwahlstelle im Hauptrathaus am Marktplatz. Diese öffnet Ende Januar. Die Antragstellung ist völlig unkompliziert: Die Wahlberechtigten kommen zu den üblichen Öffnungszeiten, sie zeigen an der Briefwahltheke im Erdgeschoss ihre Wahlbenachrichtigungskarte und weisen sich aus. Wenn Anfang Februar die Stimmzettel vorliegen, erhält man an der Briefwahlstelle die Wahlunterlagen, kann dann vor Ort den Stimmzettel ausfüllen und den Wahlbrief direkt einwerfen.
Rat für Auslands-Stuttgarter: Briefwahl frühzeitig beantragen
Auch ehemalige Stuttgarterinnen und Stuttgarter, die von der Landeshauptstadt aus ins Ausland übergesiedelt sind, können bis zum 2. Februar 2025 auf Antrag in das Wählerverzeichnis der Landeshauptstadt aufgenommen werden und Briefwahl beantragen. Informationen zur Antragstellung finden sich auf der Internetseite der Bundeswahlleiterin ( www.bundeswahlleiterin.de (Öffnet in einem neuen Tab)).
Amtsleiter Matthias Fatke empfiehlt Auslandsdeutschen, sich frühzeitig um den Antrag zu kümmern. Grund sind die Postlaufzeiten der Wahlbriefe im Ausland. Für das Hin- und Zurücksenden der Unterlagen bleibt im Februar ein Zeitraum von nur knapp drei Wochen. Bis zum 23. Februar um 18 Uhr müssen jedoch alle Stimmzettel in Stuttgart vorliegen, um berücksichtigt zu werden.
Schnelle Ergebnisse durch bewährte Strukturen
Am Wahlabend rechnet das Statistische Amt mit den ersten Ergebnissen ab 18:45 Uhr. „Wir streben erneut eine zügige Auszählung an, setzen aber vor allem auf Genauigkeit“, betont Fatke. Bei den vergangenen Bundestagswahlen im Jahr 2021 war Stuttgart bei der Übermittlung des Gesamtergebnisses die schnellste der zwölf größten deutschen Städte. Um 23:06 Uhr ging damals das Ergebnis der Landeshauptstadt beim Bundeswahlleiter ein.
Weitere Informationen
Aktuelle Hinweise zur Bundestagswahl 2025 sowie Informationen zur Organisation der Wahlen in der Landeshauptstadt gibt es auf der städtischen Internetweite : www.stuttgart.de/bundestagswahl (Öffnet in einem neuen Tab)