Das Atelier Markgraph aus Frankfurt überzeugte die Jury mit seiner klaren Interpretation der Moderne und ihrer Protagonistinnen und Protagonisten, die sie als Leitmotiv und Designprinzip zugrunde legte.
Vier Bausteine stehen im Mittelpunkt, wenn Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt die Weissenhofsiedlung in Zukunft erleben: Die Ausstellung im neuen Besucher- und Informationszentrum am Weissenhof („BIZ“), der Rundgang durch die Siedlung, der Besuch des Weissenhofmuseums im Haus Le Corbusier sowie eine digitale und mobile Anwendung.
Ausloberin des Einladungswettbewerbs ist die Landeshauptstadt Stuttgart, vertreten durch das Kulturamt. Die Auslobung wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde der Weissenhofsiedlung e.V. erarbeitet.
Dr. Fabian Mayer: „Der prämierte Entwurf des Szenografie-Wettbewerbs von Atelier Markgraph für das neue Besucher- und Informationszentrum der Weissenhofsiedlung zeichnet sich durch kreative Ansätze und eine gelungene Kombination aus zeitloser Ästhetik und innovativer Präsentation aus. Das Update der Wegeführung und die Integration digitaler Elemente eröffnen neue Perspektiven auf die Siedlung und ihre faszinierende Geschichte. Dieses Projekt unterstreicht die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Verein der Freunde der Weissenhofsiedlung.“
Die hochrangig besetzte Jury unter Vorsitz von Dr. Annette Ludwig, Direktorin der Museen der Klassikstiftung Weimar, setzte sich aus Fachleuten für Museum, Szenografie, Kulturmanagement und Architektur zusammen.
Dr. Annette Ludwig: „Die Jury hat sich die Auswahl unter fünf starken Projekten mit unterschiedlichen Schwerpunkten nicht leicht gemacht. Der Sieger-Entwurf wird die analoge und digitale Vermittlung – und damit die Öffnung der Werkbundsiedlung am Weißenhof für ein breites Zielpublikum – im BIZ, beim Rundgang und im Museum hervorragend vereinen. Damit bietet sich für 2027, und lange darüber hinaus, ein enormer Mehrwert.“
Dem Entwurf des Ateliers Markgraph gelingt es, verschiedenste Zielgruppen anzusprechen und Ihnen niederschwellige und zeitgemäße Angebote zu machen, die Weissenhofsiedlung und ihre Geschichte zu entdecken – ohne dabei an inhaltlicher Tiefe einzubüßen. Die digitale Anwendung verknüpft die vier zentralen Projektbausteine auf sinnvolle Weise miteinander, Besucherinnen und Besucher erleben die Siedlung nochmal aus einer ganz neuen Perspektive. Die Szenografie wird auf Grundlage des Konzepts nun gemeinsam mit dem Atelier Markgraph weiterentwickelt.
Suse Kletzin, Vorstand der Freunde der Weissenhofsiedlung: „Wir freuen uns sehr über das Ergebnis! Es zeigt, wie sich mit einem zukunftsweisenden Vermittlungskonzept ein breites Publikum ansprechen lässt und wir sind froh, dass wir mit der Entscheidung endlich in die konkrete Arbeitsphase kommen. Ein Erfolg, der dank der engagierten Arbeit unserer Vereinsmitglieder möglich war.“
Die Weissenhofsiedlung, 1927 vom Deutschen Werkbund als Ausstellung mit dem Titel „Die Wohnung“ initiiert, ist eine Ikone moderner Architektur, deren Bedeutung weltweit anerkannt ist. Sie steht unter Denkmalschutz und trägt das europäische Kulturerbe-Siegel. Zwei Gebäude, entworfen vom Architekten Le Corbusier, sind als UNESCO Welterbe ausgezeichnet. Ein Anziehungspunkt für Gäste aus der ganzen Welt.
Bis 2027 entsteht ein neues Besucher- und Informationszentrum („BIZ“), an dem die Gäste ab 2027 ihren Besuch in der Weissenhofsiedlung beginnen werden. Vor allem zum 100-jährigen Bestehen der Siedlung 2027 und der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27), die den Weissenhof als Ausgangspunkt hat, werden zahlreiche zusätzliche Gäste in der Stadt erwartet.
Der städtische Neubau entlastet das mit dem UNESCO Welterbe-Siegel ausgezeichnete Le Corbusier Doppelhaus, indem viele Funktionen übernommen werden, für die das als Wohnhaus geplante Gebäude auf Dauer und bei immer weiter steigenden Besuchszahlen nicht ausgelegt ist: Ticketverkauf, Garderobe, Café und Shop. Damit wird das historische Doppelhaus für zukünftige Generationen bewahrt und kann als einzig zugängliches Haus in der Siedlung dennoch das zentrale Highlight bleiben.
Das Besucher- und Informationszentrum wird ab 2027 in Kooperation mit dem StadtPalais – Museum für Stuttgart und den Freunden der Weissenhofsiedlung betrieben.
Die Bietergemeinschaft der Barkow Leibinger Partnerschaft von Architekten mbB und Zech Hochbau AG setzte sich im Wettbewerb um den Neubau durch und wird das Gebäude bis Ende 2026 realisieren. Das BIZ ist aus dem Bedarf des Weissenhofmuseums und einem von der IBA’27 bereits im 2019 initiierten Prozess zur Weiterentwicklung der Weissenhofsiedlung hervorgegangen und ein offizielles Projekt der IBA’27 – wie auch die benachbarte Brenzkirche, die ebenfalls Teil der umfassenderen Transformation des Weissenhofs ist.
(Aktualisierte Version mit Ergänzung des Zitats von Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer; Gemeinsame Pressemitteilung der Landeshauptstadt Stuttgart, des Weissenhofmuseums im Haus Le Corbusier und des Vereins Freunde der Weissenhofsiedlung)
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