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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

30 Jahre Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung

Projekte kommen Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern zugute

Die Stadt Stuttgart hat im Jahr 1994 eine Jahrhunderterbschaft von mehr als 100 Millionen DM (entspricht rund 61 Millionen Euro) einschließlich Immobilien von den Brüdern Rudolf Schmid und Hermann Schmid erhalten.

Das großzügige Vermächtnis der beiden Stuttgarter Geschäftsleute hat sich für die Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger als großer Glücksfall erwiesen. Aus den Mitteln der 1994 gegründeten „Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung“ konnten zwischen 1998 und 2002 fünf soziale Einrichtungen in Stuttgart realisiert werden.

Die Stiftung feierte am 8. Dezember 2024 ihr 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hatte Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper die beiden Testamentsvollstrecker der Stiftung, Edgar Kurz und Werner Krieger, am Freitag, 20. Dezember, ins Rathaus eingeladen. Auch die Bürgermeisterin für Soziales, Gesundheit und Integration, Dr. Alexandra Sußmann, der Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen, Thomas Fuhrmann und die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer, empfingen die beiden Repräsentanten der Stiftung.

Oberbürgermeister Nopper würdigte den bedeutenden Nachlass und räumt der Stiftung einen wichtigen Stellenwert ein: „Die Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung ist ein großer Wohltäter der Stadt. Den beiden Namensgebern der Stiftung, die ihr gesamtes Vermögen der Stadt geschenkt haben, ist es zu verdanken, dass in den vergangenen 30 Jahren zahlreiche bedeutende Sozial-, Bildungs- und Generationenprojekte in Stuttgart verwirklicht werden konnten. Die beiden Testamentsvollstrecker Edgar Kurz und Werner Krieger sind für das soziale Leben in Stuttgart ebenfalls ein großer Segen. Sie wirken ganz im Sinne der beiden Stifter, sind wertvolle Partner für die Stadt und tragen entscheidend zum Gemeinwohl in Stuttgart bei.“

Sozialbürgermeisterin Dr. Alexandra Sußmann betonte: „Die Arbeit der Stiftung trägt entscheidend dazu bei, das soziale Zusammenleben in Stuttgart zu verbessern. Die von der Stiftung geförderten Generationenhäuser sind bis heute eine sozialpolitische Innovation, die Menschen aus verschiedenen Genrationen und verschiedenen Kulturen zusammenführt.“
Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann erklärte: „Die Gelder der Stiftung haben wichtige soziale Projekte in Stuttgart ermöglicht, die von der Stadt hätten kaum allein finanziert werden können.“

Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer unterstrich: „Das Engagement der Stiftung ist für Stuttgart ein großes Glück. Dank des großzügigen finanziellen Einsatzes konnten bei den Angeboten in der Jugendhilfe und im Sozialen hohe qualitative Standards verwirklicht werden. Der jüngste Erwerb der ‚Kindervilla‘ in Bad Cannstatt war nur dank einer großzügigen Spende der Stiftung möglich.“

Projekte kommen Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern zugute

Zweck der Stiftung ist die Förderung der Jugend- und Altenhilfe sowie die Förderung von Bildung und Erziehung in Stuttgart. Errichtet wurde die Stiftung aus den Nachlässen des am 3. Oktober 1994 verstorbenen Rudolf Schmid und seines bereits am 17. April 1992 verstorbenen Bruders Hermann Schmid. Einer der heutigen Testamentsvollstrecker, Edgar Kurz, Hermanns Neffe, arbeitete fast 30 Jahre mit den Brüdern zusammen. Am 8. Dezember 1994 entstand mit Beschluss des Gemeinderats eine rechtlich unselbstständige Stiftung. Auf die korrekte Namensnennung der „Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung“ legen die Testamentsvollstrecker großen Wert. Es sei Rudolf Schmid und Hermann Schmid sehr wichtig gewesen, dass ihr Name im Zusammenhang künftigen Einrichtungen genannt werde und in der Öffentlichkeit präsent sei, unterstreicht Werner Krieger, der zweite Testamentsvollstrecker.

Noch zu Lebzeiten von Rudolf Schmid wurde mit seiner Zustimmung mit der Stadt vereinbart, dass die Mittel nicht nur – wie ursprünglich vorgesehen – für den Bau eines Altenheims, sondern auch für andere Einrichtungen verwendet werden dürfen, sofern deren Arbeit den Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommt. Seinerzeit wurde auch die Idee der Generationenhäuser geboren, maßgeblich initiiert von der damaligen Stuttgarter Sozialbürgermeisterin Gabriele Müller-Trimbusch. Es gelang, die Testamentsvollstrecker für die Idee der Generationenhäuser und deren Finanzierung zu gewinnen. 2002 nahmen die beiden Generationenhäuser Heslach und West ihren Betrieb auf.

Beim Bau der Einrichtungen achteten die Testamentsvollstrecker auf eine sorgfältige Planung bis ins kleinste Detail. Besonders hervorzuheben ist das Generationenhaus Heslach, in dem erstmalig in Stuttgart 50 stationäre Pflegeplätze für die Junge Pflege eingerichtet wurden. Bis heute ist es die landesweit größte Einrichtung ihrer Art. Zuvor wurden bereits zwei weitere Häuser, das Haus Rohrer Höhe und die Kindertagesstätte Pfennigäcker, fertiggestellt. Die Begegnungsstätte in der umgebauten Schloss-Scheuer in Stammheim nahm 2001 den Betrieb auf. Insgesamt wurden in die genannten Projekte rund 46 Millionen Euro investiert. Eine größere Summe floss zudem in die Stiftung Kinderschutz Zentrum Stuttgart, die eine Einrichtung für den Kinderschutz in der Alexanderstraße ermöglicht hat.

Die Stiftung beteiligt sich mit Zuschüssen auch an anderen Projekten. In den vergangenen Jahren haben u. a. die Generationenhäuser West und Heslach, das Haus Rohrer Höhe und das Familienzentrum Stöckach wiederholt von Förderungen profitiert. Zudem unterstützt die Stiftung die „Lernwerkstatt“ in Weilimdorf sowie das Projekt „Digital im Alter“, das Ältere in Kursen und Veranstaltungen fit für digitale Medien macht.

„Ich bin hochzufrieden mit dem, was sich entwickelt hat“, sagt Testamentsvollstrecker Edgar Kurz heute. Besonders wichtig sei für ihn, dass neben der Altenpflege weitere Bereiche von dem Stiftungsvermögen profitiert haben, wie Einrichtungen für Kinder und Jugendliche und in jüngerer Vergangenheit auch für Geflüchtete. „Rudolf Schmid und Hermann Schmid wären sehr zufrieden, wenn sie sehen könnten, was mit ihrer Stiftung verbunden wird“, betont Edgar Kurz. Dies gehe auf Weichenstellungen zurück, die in der Anfangszeit der Stiftung gemeinsam mit dem früheren Oberbürgermeisters Manfred Rommel und der früheren Sozialbürgermeisterin Gabriele Müller-Trimbusch erfolgt seien, unterstreicht der Testamentsvollstrecker.

Verwaltung des Stiftungsvermögens durch die Kämmerei

Edgar Kurz und Werner Krieger überwachen als Testamentsvollstrecker die sachgemäße Verwendung der Stiftungsmittel. Sie begleiten die Umsetzung der Vorhaben und kümmern sich um die realisierten Projekte mit großem Interesse und Engagement. Ein Stiftungsrat beschließt die Förderung von Projekten. In ihm sind die Testamentsvollstrecker, Bürgermeisterin Dr. Sußmann und Bürgermeister Fuhrmann vertreten. Bei größeren Volumina entscheiden Verwaltungsausschuss und Gemeinderat. Den Stiftungsratsvorsitz hat das Referat Soziales, Gesundheit und Integration mit seiner Bürgermeisterin.

Die städtische Kämmerei verwaltet das Stiftungsvermögen. Von den insgesamt 33 Stiftungen der Landeshauptstadt Stuttgart ist die Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung eine der bedeutendsten Stiftungen mit dem zweithöchsten Bilanzvolumen von zirka 32 Millionen Euro.

Von Zeitschriften und Versicherungen zum großen Erfolg

Die Brüder Rudolf Schmid und Hermann Schmid sind im Stuttgarter Westen aufgewachsen und lebten später in Degerloch. Rudolf wurde 1897 geboren, sein Bruder Hermann sieben Jahre später. Bereits während der Schulzeit halfen sie im väterlichen Unternehmen, einem 1899 gegründeten Buch- und Zeitschriftenvertrieb, aus. Hermann Schmid absolvierte eine Feinmechanikerlehre bei der Firma Bosch. Als Vater Josef Schmid 1924 starb, übernahm er das Unternehmen und kümmerte sich um den Außendienst. Bruder Rudolf, gelernter Bank- und Versicherungskaufmann, wurde Teilhaber, übernahm die kaufmännischen Aufgaben und brachte die Versicherungssparte ein. Zuerst wurden diese noch in Kombination mit Zeitschriftenabonnements angeboten, später richteten die Brüder eine Generalagentur für drei namhafte Versicherungen ein: die Stuttgarter Versicherung, die Nürnberger Versicherung und die Hanse-Merkur. Im Jahr 1959 wurde ein großer Neubau in der Immenhofer Straße 22 eingeweiht, der auch heute noch der Firmensitz ist.

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