11.311 Kinder, 493 Klassen aus 45 Stuttgarter Grundschulen beteiligten sich an den zwei Aktionswochen des Projekts. Im Jahr 2019 waren es noch 35 Schulen.
Es gibt jedes Jahr zwei Wochen, in denen die Kinder bewusst zu Fuß zur Schule kommen. Die Lehrerinnen und Lehrer informieren sich in der Aktionswoche jeden Morgen bei den Kindern, wer zu Fuß zur Schule gekommen ist. Die Schülerinnen und Schüler bekommen für jeden Tag, an dem sie zu Fuß gegangen sind, einen Belohnungspunkt, einen ansprechenden Stempel oder Smileys in einer ausgehängten Plakat-Klassenliste vermerkt. Am Ende der Aktionswoche werden die Listen ausgewertet. Die Kinder haben in diesem Jahr wieder eine Urkunde und ein kleines Heft erhalten, um ihre Schulwegerlebnisse malen oder beschreiben zu können.
Studien sagen, dass Kinder, die den Schulweg zu Fuß gehen, wesentlich aktiver und aufmerksamer im Unterricht sind. Die Bewegung an der frischen Luft tut gut und ist umweltfreundlicher als eine Fahrt mit dem sogenannten „Elterntaxi“. Schulen, die so die Bewegung, Mobilität und Selbstständigkeit fördern und sich beteiligen, bekommen ein Zertifikat in Form eines Schildes am Schulhaus angebracht.
Es ist eine gute Sache für Kinder, mit Freunden oder sogenannten Laufbussen selbstständig zur Schule zu gehen, denn so haben sie die Möglichkeit, sich im täglichen Straßenverkehr souverän zu bewegen. „Das Amt für öffentliche Ordnung gibt spezielle Schulwegpläne für die Einzugsbereiche aller Grundschulen heraus, die Karten helfen Eltern dabei, den Weg mit ihren Kindern zu üben“, sagt Dr. Clemens Maier, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport. Thomas Schneider, Sachbereichsleiter Verkehrsprävention, erklärt: „Das Polizeipräsidium Stuttgart veranstaltet Schulwegtrainings mit allen Erstklässlern. Dadurch fördern wir nicht nur die Sicherheit der Kinder auf dem Weg zur Schule, sondern auch das Vertrauen der Eltern in ihre eigenständige Mobilität“. In der kindlichen Entwicklung spielt Bewegung eine entscheidende Rolle. „Dem natürlichen Bewegungsdrang nachzugehen, ist für ein gesundes Aufwachsen von Kindern elementar. Daher sollte jede Gelegenheit genutzt werden, um mehr Bewegung in den Alltag zu bringen“, sagt Thomas Schenk, Leiter des Staatlichen Schulamts Stuttgart. Der Weg zur Schule oder zum Kindergarten sei dafür perfekt geeignet.
Klaus Thomas, Vorsitzender des Fördervereins Sicheres und Sauberes Stuttgart e.V., ergänzt: „Mit unseren Partnern der Aktion Gute Fee wollen wir die Sicherheit auf dem Schulweg erhöhen und damit die Bereitschaft der Eltern stärken, dass ihre Kinder selbstständig den Schulweg meistern.“
Das Projekt verfolgt mehrere Ziele. Zum einen sollen die Persönlichkeitsentwicklung, die Selbstständigkeit und die Gesundheit gefördert werden, zum anderen soll die Sicherheit durch weniger Verkehr vor der Schule erhöht werden. Ein Großteil der Verkehrsprobleme rund um die Schulen entstehen durch ankommende und abfahrende „Elterntaxis“. Die Fahrt mit dem Auto ist damit nicht sicherer, sondern sorgt für zusätzliche Gefahren. Zudem lernen die Kinder dabei, wie man sich selbstständig im Verkehr bewegt.
Und was sagen die Kinder nach den Aktionswochen? „Es macht uns Spaß mit unseren Freunden zur Schule zu gehen“ – „Wir wollen jetzt immer zu Fuß zur Schule gehen!“
Das Projekt „Sicher zu Fuß zur Schule“ steht in Beziehung mit den Sicherheitsinseln „Gute Fee“, die es in allen 23 Stuttgarter Stadtbezirken gibt. Aktuell wird hierzu ein Filmclip in Bussen und Bahnen in Stuttgart ausgespielt.
Bei Fragen zu den Projekten: E-Mail Adresse kriminalpraeventionstuttgartde