Unter den Festgästen waren die beiden Alt-Oberbürgermeister Prof. Wolfgang Schuster und Fritz Kuhn sowie zahlreiche Politiker aus Bund, Land und Kommunalpolitik, Wirtschaft, Justiz, Kultur und dem konsularischen Corps. Auf Anregung von Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper hielt Prof. Udo Di Fabio, ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht, die Festrede zum Thema „Die Identität der Deutschen im Banne ihrer Geschichte“.
In seiner Begrüßung nannte OB Nopper Di Fabio einen „hochanerkannten und hochdekorierten Kronjuristen.“ Er sei eine Persönlichkeit, „die sich mit unserem Wertesystem, mit der Nation als politischer Gemeinschaft und mit der Identität der Deutschen intensiv befasst hat.“ Zum Tag der Deutschen Einheit sagte Nopper: „Patriotismus darf nie etwas Ausgrenzendes, Ausstoßendes, Abwertendes beinhalten, sondern immer etwas Verbindendes und Einigendes. Gerade in der jetzigen Zeit brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Patriotismus, als Kitt in einer vielfältigen Gesellschaft.“
Prof. Udo Di Fabio betonte die Wertigkeit und die Wichtigkeit der Verfassung. „Viele Europäer haben sich 1945 gefragt, was aus diesen Deutschen werden sollte“. Mit dem Grundgesetz habe Deutschland gezeigt, dass es Teil einer friedlichen, kooperativen Welt sein wolle. Die Bundesrepublik sei weltweit ein Stabilitätsanker der Demokratien. „Diese Verfassung war und ist ein großer Wurf.“
Ein zentraler Bestandteil des Grundgesetzes sei der Aspekt, dass der Staat um des Menschen willen da sei. „Der Mensch steht im Vordergrund, nicht der Staat“, sagt Di Fabio. Die Verfassung gebe die Spielregeln vor, das Wertesystem vertraue auf die Urteilsfähigkeit der Menschen. In seiner Rede betonte Di Fabio, dass die Bürger nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht hätten, auf die Mehrheitsmeinung einzuwirken. „Wer einen Stein auf eine Polizistin wirft, der wirft diesen Stein auch auf unsere Demokratie. Der Stein wird auf uns alle geworfen.“
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