Oberbürgermeister Nopper ermutigte die Neubürgerinnen und Neubürger: „Bringen Sie Ihre Erfahrungen, Kenntnisse und Stärken aus Deutschland und aus Ihrem Herkunftsland am Arbeitsplatz ein. Werden Sie Teil unserer städtischen Gemeinschaft – gerade auch in einem Ehrenamt. Helfen Sie mit, unser Land und unsere Stadt nach vorne zu bringen.“
Im Anschluss an die Begrüßung von Oberbürgermeister Nopper erzählten Valentina Hovanjec, Chhaya Shivaji Chavan und Bassel Matli, drei der eingebürgerten Stuttgarterinnen und Stuttgarter, in einer Gesprächsrunde von ihren Beweggründen für den deutschen Pass. Für die neu Eingebürgerten stellt die deutsche Staatsangehörigkeit einen Meilenstein auf dem Weg zu Anerkennung und Teilhabe dar. Für die Stadtgesellschaft ist es eine große Chance, das Zusammenleben bunt und vielfältig zu gestalten.
Bis Ende des Jahres werden ungefähr 2100 Neubürgerinnen und Neubürger diesen Schritt gegangen sein und die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Zudem wird mit insgesamt circa 3600 Einbürgerungsanträgen im Jahr 2023 gerechnet. Damit steigen in Stuttgart sowohl die Anträge als auch die Zahl der Einbürgerungen weiterhin an. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 wurden nur rund 1573 Einbürgerungen vorgenommen. Bei den Antragszahlen ist in den vergangenen drei Jahren sogar eine Verdoppelung auszumachen.
Die meisten Neubürgerinnen und Neubürger – in der Stadt, im Land und im Bund – kommen aktuell aus Syrien (294 in der Stadt im Jahr 2022). In Stuttgart folgen Einbürgerungen von Menschen aus der Türkei (182), Griechenland (106) und dem Irak (96). Zudem erhielten viele Ukrainerinnen und Ukrainer sowie Menschen aus Kroatien und Italien die deutsche Staatsbürgerschaft.
Ein Großteil der neu eingebürgerten Stuttgarterinnen und Stuttgart ist zwischen 20 und 40 Jahre alt (57 Prozent). 21 Prozent sind unter 20 Jahre alt und fast ebenso viele zwischen 40 und 60 Jahre. Zwei Prozent der Neubürgerinnen und Neubürger sind 60 Jahre oder älter.
Stuttgart im Bundestrend
Die Steigerung der Einbürgerungen in Stuttgarter entspricht dem Trend in Baden-Württemberg und in ganz Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, wurden bereits im Jahr 2022 so viele Menschen eingebürgert wie seit 2002 nicht. In Baden-Württemberg gab es 2022 einen Zuwachs von mehr als 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch hier wurden mehr Neubürgerinnen und Neubürger zuletzt vor 20 Jahren begrüßt.
Nach Angaben des Bundesamts für Statistik steht die hohe Zahl der Einbürgerungen unter anderem im Zusammenhang mit der Zuwanderung von syrischen Schutzsuchenden in den Jahren 2014 bis 2016. Diese erfüllen mittlerweile immer häufiger die Voraussetzungen für eine Einbürgerung. Eine davon ist der achtjährige Aufenthalt in Deutschland.
Wer sich bereits nach sechs Jahren Aufenthalt einbürgern lassen möchte, kann dies über besondere Integrationsleistungen erreichen. Hierzu zählen besonders gute Sprachkenntnisse oder auch bürgerschaftliches Engagement. Auch die Zahl dieser frühzeitigen Einbürgerungen hat bundesweit zuletzt einen neuen Höchststand erreicht. Darunter machten Syrerinnen und Syrer die am häufigsten vertretene Staatsangehörigkeit aus.
Der Krieg in der Ukraine könnte wiederum eine Rolle für den Anstieg der Einbürgerung der bereits länger in Deutschland lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer gespielt haben, wie er auch in Stuttgart auszumachen ist. Im Durchschnitt halten sie sich mehr als 13 Jahre in Deutschland auf, ehe sie die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen.
2024 soll das neue Staatsangehörigkeitsgesetz in Kraft treten. Damit ist zu erwarten, dass die Antragszahlen unabhängig vom Herkunftsland nochmals steigen. Bislang muss bei einer Einbürgerung grundsätzlich die bisherige Staatsangehörigkeit aufgegeben werden. Unter anderem das soll in Zukunft nicht mehr der Fall sein.
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