Der Leiter der Abteilung Infektionsschutz und Umwelthygiene Dr. Florian Hölzl teilt mit: „Die zuständigen Behörden - das Gesundheitsamt und das Amt für Umweltschutz - konnten nach intensiven Ermittlungen eine Verdunstungskühlanlage in Stuttgart Mitte als mögliche Quelle identifizieren und abschalten.“ Mit einer Verdunstungskühlanlage wird überschüssige Wärme in die Umwelt abgeführt. Dies erfolgt durch einen Wärmetausch zwischen Luft und Wasser. Dabei entsteht Wasserdampf, der sich mit der Wärme der aufsteigenden Luft vermischt und mit ihr gemeinsam den oben offenen Kühlturm verlässt. Verdunstungsrückkühlwerke kommen unter anderem bei Einkaufszentren, großen Bürokomplexen und auch Banken zum Einsatz.
Der letzte dem Gesundheitsamt bekannte Erkrankungsbeginn war am 19.10.2023. Das Ausbruchsgeschehen kann somit für beendet erklärt werden. Dr. Kerstin Gronbach, Sachgebietsleitung Infektionsschutz, ergänzt: „Im Zeitraum August bis November 2023 erkrankten insgesamt 39 Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger an Legionellose, 35 davon wurden stationär behandelt, keiner der Betroffenen ist verstorben. Experten des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg haben bei den Ermittlungen und Auswertungen intensiv beraten und unterstützt.“
Vergleichende Untersuchungen der Patienten- und Umweltproben zur Sicherung der Infektionsquelle werden derzeit im Nationalen Referenzzentrum für Legionellen in Dresden durchgeführt. Die Ergebnisse werden im Lauf der nächsten Woche erwartet. Mögliche rechtliche Konsequenzen werden aktuell von den Behörden geprüft.