Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Digitale Verwaltung von Bauwerken: Stuttgart führt BIM-Methode ein

Die Landeshauptstadt Stuttgart will Bauwerke künftig digital planen, errichten und bewirtschaften. Der Gemeinderat hat am Donnerstag, 9. Februar, dazu beschlossen, das Building Information Modeling (BIM) bis zum Jahr 2030 umzusetzen.

BIM ist eine Methode der digitalen, kooperativen Zusammenarbeit, die alle Lebenszyklusphasen eines Bauwerkes abdeckt. Sie basiert auf Vernetzung und Datenaustausch zwischen allen Beteiligten.

Mit BIM werden zunächst die dreidimensionalen Bauwerksmodelle mit detaillierten Informationen angereichert und abschließend zentral gespeichert. Dies begünstigt bessere Entscheidungen und die Identifikation eventueller Fehler in frühen Projektphasen. Es verringert so potentiell teure Änderungen und Korrekturen während der Bauausführung. Gleichzeitig lassen sich das Energiekonzept sowie die Wartungs- und Instandhaltungsprozesse noch weiter optimieren. Das soll dazu beitragen die Betriebskosten zu senken, welche bis zu 85 Prozent der Lebenszykluskosten von Gebäuden verursachen.

Durch integrierte Gebäude-Sensorik können bei BIM Gebäude nachhaltig bewirtschaftet werden. Zudem liegen Informationen zu Materialien, Mengen und Fügung der Bauteile vor. Dies ist eine Voraussetzung für eine künftige CO2-Bilanzierung und die mögliche Rückführung von Baustoffen in einen zirkulären Stoffkreislauf sind.

Für die Einführung der BIM-Methode müssen in der Landeshauptstadt die passenden Organisationsstrukturen geschaffen werden. Die beteiligten Ämter und Eigenbetriebe schaffen jeweils Kompetenzstellen, in denen das Fachwissen zu BIM aufgebaut, und eigene BIM-Projekte und Aufgaben umgesetzt werden. Die Vertreter der Kompetenzstellen vereinbaren gemeinsam im sogenannten BIM-Board die notwendigen Strategien, Standards und Regeln zur Umsetzung der Methodik BIM. Für die Koordination der verschiedenen Projekte innerhalb eines Multiprojekt-Managements, die Öffentlichkeitsarbeit sowie das Alltagsgeschäft von BIM.Stuttgart ist das Programm-Management zuständig.

Die Einführung und Anwendung von BIM verursacht dauerhafte Kosten, sowohl für Personal als auch für technische Infrastruktur. Mittel- und vor allem langfristig erwartet die Technische Verwaltung jedoch, dass bei kompetenter und konsequenter Anwendung der Methode nicht nur eine höhere Qualität und Sicherheit der Planung und Bauausführung, sondern auch eine höhere Wirtschaftlichkeit des gesamten Gebäudelebenszyklus erreicht werden.

Den Beschluss des Gemeinderates wertet die Verwaltung der Landeshauptstadt als klaren Auftrag, die Einführung von BIM voranzubringen. Der Beschluss bietet außerdem Orientierung für die Planungsbüros und die Betriebe, mit denen die Landeshauptstadt zusammenarbeitet. Zudem positioniert sich die Stadt Stuttgart beim Thema BIM, für das auch der Bund und die Länder bereits wichtige Grundsatzentscheidungen getroffen haben.

Erläuterungen und Hinweise