1924-1933
Die Stuttgarter Philharmoniker wurden im September 1924 als "Philharmonisches Orchester Stuttgart" gegründet. Das erste Konzert des neu gegründeten Orchesters fand im Gustav-Siegle-Haus am Leonhardsplatz statt. Ein rascher künstlerischer Aufstieg ermöglichte bald das Engagement großer Dirigenten und Solisten wie Leo Blech, Carl Flesch, Hans Knappertsbusch, Hermann Abendroth, Fritz Kreisler, Carl Schuricht oder Felix Weingartner. Zudem wurde das Orchester regelmäßig für den Rundfunk engagiert.
Ab 1928 wurden die Stuttgarter Philharmoniker durch das württembergische Kultusministerium subventioniert, ein weiterer Beitrag kam von privater Seite durch die Gründung des "Vereins der Freunde des Philharmonischen Orchesters".
1933-1945
Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 veränderte sich auch der Werdegang des Orchesters grundlegend. Zunächst wurden die jüdischen Orchestermitglieder entlassen, im selben Jahr noch erfolgte die Auflösung des Rundfunkvertrages. Dem Orchester war damit nicht nur die finanzielle Grundlage entzogen worden, darüber hinaus spaltete sich ein Teil des Orchesters ab und formierte sich neu als württembergisches Landes-Sinfonie-Orchester, ab 1935 Stuttgarter-Sinfonie-Orchester genannt. Dieses Orchester fungierte in der Folgezeit als Rundfunkorchester.
Der Rest des philharmonischen Orchesters existierte zunächst weiter und wurde schließlich 1934 als "Landesorchester Gau Württemberg-Hohenzollern" neu gegründet. Erster ständiger Dirigent wurde 1935-1937 Albert Hitzig.
Das Orchester führte seine Konzerttätigkeit während des 2. Weltkrieges fort. Dazu gehörten auch sogenannte Frontkonzerte. 1940 reiste das Landesorchester zudem durch Polen. 1944 wurde das Landesorchester aufgelöst, die meisten der Mitglieder wurden zur Wehrmacht eingezogen.
1945 - 1972
Nach Kriegsende fanden sich hauptsächlich Mitglieder des ehemaligen Landesorchesters unter dem Namen „Stuttgarter Philharmoniker” wieder zusammen. Hermann Hildebrandt, Willem van Hoogstraten, Hans Hörner, Antonio de Almeida und Alexander Paulmüller waren die Chefdirigenten von 1949 bis 1972.
Ab 1954 wurde der Ort des ersten Konzertes, das Gustav-Siegle-Haus, zur festen Spielstätte des Orchesters nach dessen Wiederaufbau nach dem Krieg. Das Gustav-Siegle-Haus sollte auch weiter Teil der Geschichte der Philharmoniker bleiben. Ab 1994 wurde es das feste Domizil des Orchesters, nämlich als das alte Probengebäude in der Schickhardtstraße abgerissen wurde und die Philharmoniker ein neues "Orchesterstudio" benötigten.
1972-2015
Unter Hans Zanotelli, künstlerischer Leiter von 1972 bis 1985, entwickelten sich die Philharmoniker zu einem leistungsfähigen und renommierten Klangkörper.
Zudem hatte sich 1976 eine einschneidende Veränderung an der Spitze der Stuttgarter Philharmoniker ergeben. Der Trägerverein wurde aufgelöst, die Philharmoniker wurden kommunalisiert und standen somit fortan unter städtischer Trägerschaft. Zur zusätzlichen Unterstützung wurde 1984 noch der Verein der "Gesellschaft der Freunde der Stuttgarter Philharmoniker" ins Leben gerufen, der das Orchester auch materiell unterstützte.
Mit Wolf-Dieter Hauschild, Chefdirigent von 1985 bis 1991, gewannen die Philharmoniker im In- und Ausland hohe Anerkennung. Carlos Kalmar setzte 1991 bis 1995 die Tradition seiner Vorgänger fort. Von 1995 bis 2002 stand Generalmusikdirektor Jörg-Peter Weigle dem Orchester als Chefdirigent vor. Walter Weller, der dem Orchester seit Jahren eng verbunden ist, wurde im Oktober 2003 zum Ehrendirigenten ernannt. Nur wenige Wochen nach seinem letzten Konzert mit den Philharmonikern verstarb Walter Weller im Juni 2015.
2004 bis 2013 war Gabriel Feltz Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker und Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt Stuttgart. Seine Probenarbeit und die stetige Erweiterung des Repertoires haben maßgeblich zur Entwicklung des Orchesters beigetragen. Feltz begann 2007 mit der Einspielung der Sinfonien Gustav Mahlers. 2013 erschien die Weltersteinspielung der gesamten Ballettmusik von Ottorino Respighis „Belkis – Regina di Saba“ auf Blu-Ray und DVD. Der von ihm geleitete Live-Mitschnitt war die erste vollständige Wiedergabe dieses Werkes seit der Uraufführung an der Scala di Milano 1932.
2007 erhielten die Stuttgarter Philharmoniker unter seiner Leitung den „Prix Rachmaninoff“ der „Fondation Sergej Rachmaninoff“ - in Würdigung des bis heute umfangreichsten Aufführungszyklus der Werke Rachmaninoffs im deutschsprachigen Raum.
Seit 2013 sind die Stuttgarter Philharmoniker Festspielorchester der Opernfestspiele in Heidenheim, die Marcus Bosch als künstlerischer Direktor leitet
2015-heute
Im Herbst 2015 wurde Dan Ettinger als Wunschkandidat des Orchesters Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker und Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt Stuttgart.
(Informationen: Stadtarchiv Stuttgart und Stuttgarter Philharmoniker)