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Landeshauptstadt Stuttgart

Stadtbezirke

Bad Cannstatt

Bad Cannstatt ist mit seinen 18 Stadtteilen der größte und älteste Stadtbezirk Stuttgarts. Den Titel Kur- und Heilbad trägt der Stadtbezirk nicht umsonst: Bad Cannstatt hat mit mehr als 500 Litern pro Sekunde nach Budapest die zweitgrößte Mineralwasserausschüttung in Europa.

Die Gässchen der Cannstatter Altstadt, wie zum Beispiel die Küblergasse, haben einen ganz besonderen Charme.
In Bad Cannstatt hat die Fasnet eine lange Tradition. Die Hauptfigur sind die Felben, der mundartliche Ausdruck für Korbmacherweiden. Das Häs besteht aus bis zu 2000 bunten Filzblätzle, die jeder Hästräger selbst aufnäht.
Die Gottlieb-Daimler-Quelle ist eine staatlich anerkannte Heilquelle im Brunnenhof des Kursaals.
Die Cannstatter Stadtkirche ist die einzige der vier großen gotischen Kirchen in Stuttgart, welche die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges fast ohne Schäden überstanden hat.
Der „Brunnenverein Cannstatt“ erbaute den Großen Kursaal mit Unterstützung von König Wilhelm I. von 1825 bis 1841. Zunächst war das klassizistische Gebäude eine offene Trinkhalle mit einem Brunnenhof für Trinkkuren.
Das Landschloss Rosenstein wurden von 1824 bis 1829 unter König Wilhelm I. in klassizistischem Stil erbaut. Heute befindet sich das Naturkundemuseum in dem Gebäude.
Drei Steinbrüche zur Gewinnung des Cannstatter Travertins sind auf dem Areal des Parks im Stadtteil Hallschlag verteilt. Travertin ist ein poröser Kalkstein von heller Farbe. Die Steinbrüche wurden 2007 aufgehoben.
Die Wilhelma zeigt heute auf etwa 30 Hektar rund 11.500 Tiere aus aller Welt und etwa 6000 Pflanzenarten aus allen Klimazonen der Erde. Der einst als Privatgarten angelegte Park ist seit 1880 für Besucher offen.

Geschichte

Die Geschichte Cannstatts reicht von steinzeitliche Jägern, über Kelten, Römer und Alemannen. Seine Blütezeit hatte die Oberamtsstadt Cannstatt im 18. und insbesondere auch im 19. Jahrhundert zu Zeiten des Königreichs Württemberg. Damals besuchten viele prominente und gutsituierte Gäste den Kur- und Erholungsort. 

1845 fuhr der erste Zug der Württembergischen Eisenbahn vom Bahnhof in Cannstatt nach Untertürkheim. Und auch das erste Motorrad der Welt lenkte Gottlieb Daimler 1885 durch die Cannstatter Straßen. 

Die Blütezeit des Kurbades ging mit dem Einzug der Industrialisierung zu Ende. Am 1. April 1905 vereinigte sich das 708 erstmals erwähnte und im Jahr 1330 zur Stadt erhobene Cannstatt mit dem benachbarten Stuttgart.

Heute

Noch heute ist das heilsame Wasser der  Stuttgarter Mineralbäder (Öffnet in einem neuen Tab) – dem Leuze, dem Solebad Cannstatt und dem Mineralbad Berg – beliebt bei Einwohnern und Gästen. 

Neben dem Wasser spielt auch der Wein eine bedeutende Rolle in Bad Cannstatt. Lagenamen wie „Cannstatter Zuckerle“ und „Cannstatter Berg“ sind weit über die Württemberger Grenzen hinaus bekannt. 

Beliebt bei Stuttgartern wie Besuchern ist die Wilhelma. Mit über 1200 Arten ist sie nach dem Zoologischen Garten Berlin der zweitartenreichste Zoo Deutschlands. Der einst als Privatgarten angelegte Park wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Repräsentationsort des württembergischen Königs Wilhelm I. errichtet. Charakteristisch sind die Gebäude im maurischen Stil. Seit 1880 ist die Wilhelma als Parkanlage öffentlich zugänglich, seit 1949 beginnend mit einzelnen Tierschauen, ab 1961 dauerhaft als zoologischer Garten. 

Bekannt ist Cannstatt auch für seinen Wasen. Auf dem 35 Hektar großes Festgelände am Ufer des Neckars finden unter anderem das Stuttgarter Frühlingsfest – das größte seiner Art in Europa – und das Cannstatter Volksfest, nach dem Oktoberfest das zweitgrößte der Welt, statt. 

Bad Cannstatt pflegt seit 1995/96 eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Újbuda dem XI. Bezirk in Budapest. Die beiden Stadtbezirke weisen die größten Mineralwasservorkommen Europas auf. Durch regelmäßige gegenseitige Besuche von Vereinen, Künstlern und Vertretern anderer öffentlicher Einrichtungen sowie der Politik vertieften sich diese Beziehungen immer weiter und es entstanden freundschaftliche Kontakte.

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Bildnachweise

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  • Zehntscheuer Plieningen. Foto: Stadt Stuttgart
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