Geschichte
Die Geschichte Cannstatts reicht von steinzeitliche Jägern, über Kelten, Römer und Alemannen. Seine Blütezeit hatte die Oberamtsstadt Cannstatt im 18. und insbesondere auch im 19. Jahrhundert zu Zeiten des Königreichs Württemberg. Damals besuchten viele prominente und gutsituierte Gäste den Kur- und Erholungsort.
1845 fuhr der erste Zug der Württembergischen Eisenbahn vom Bahnhof in Cannstatt nach Untertürkheim. Und auch das erste Motorrad der Welt lenkte Gottlieb Daimler 1885 durch die Cannstatter Straßen.
Die Blütezeit des Kurbades ging mit dem Einzug der Industrialisierung zu Ende. Am 1. April 1905 vereinigte sich das 708 erstmals erwähnte und im Jahr 1330 zur Stadt erhobene Cannstatt mit dem benachbarten Stuttgart.
Heute
Noch heute ist das heilsame Wasser der Stuttgarter Mineralbäder (Öffnet in einem neuen Tab) – dem Leuze, dem Solebad Cannstatt und dem Mineralbad Berg – beliebt bei Einwohnern und Gästen.
Neben dem Wasser spielt auch der Wein eine bedeutende Rolle in Bad Cannstatt. Lagenamen wie „Cannstatter Zuckerle“ und „Cannstatter Berg“ sind weit über die Württemberger Grenzen hinaus bekannt.
Beliebt bei Stuttgartern wie Besuchern ist die Wilhelma. Mit über 1200 Arten ist sie nach dem Zoologischen Garten Berlin der zweitartenreichste Zoo Deutschlands. Der einst als Privatgarten angelegte Park wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Repräsentationsort des württembergischen Königs Wilhelm I. errichtet. Charakteristisch sind die Gebäude im maurischen Stil. Seit 1880 ist die Wilhelma als Parkanlage öffentlich zugänglich, seit 1949 beginnend mit einzelnen Tierschauen, ab 1961 dauerhaft als zoologischer Garten.
Bekannt ist Cannstatt auch für seinen Wasen. Auf dem 35 Hektar großes Festgelände am Ufer des Neckars finden unter anderem das Stuttgarter Frühlingsfest – das größte seiner Art in Europa – und das Cannstatter Volksfest, nach dem Oktoberfest das zweitgrößte der Welt, statt.
Bad Cannstatt pflegt seit 1995/96 eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Újbuda dem XI. Bezirk in Budapest. Die beiden Stadtbezirke weisen die größten Mineralwasservorkommen Europas auf. Durch regelmäßige gegenseitige Besuche von Vereinen, Künstlern und Vertretern anderer öffentlicher Einrichtungen sowie der Politik vertieften sich diese Beziehungen immer weiter und es entstanden freundschaftliche Kontakte.