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Landeshauptstadt Stuttgart

Gesundheit

Breite Kooperation kompensiert Wegfall der Entbindungen in St. Anna Klinik ab 2025

Mit der Nachricht über die geplante Schließung der Geburtshilfe in der St. Anna Klinik in Stuttgart-Bad Cannstatt haben sich auf Initiative von Krankenhausbürgermeister Thomas Fuhrmann die Vorstände und Geschäftsführungen der Stuttgarter Kliniken zur engeren Kooperation und Erweiterung der Kapazitäten verpflichtet.

Für Mütter und werdende Mütter ist durch die Kooperation auch in Zukunft eine verlässliche Betreuung garantiert.

In dieser Woche hat die renommierte St. Anna Klinik die Schließung ihrer Geburtshilfe zum März 2025 verkündet. In der traditionsreichen Institution wurden zuletzt zirka 700 Geburten im Jahr betreut. Ein weiterer sicherer Betrieb könne über diesen Termin hinaus aufgrund des Ausscheidens von Ärzten nicht in der gewohnten Qualität gewährleistet werden, wie der Träger bekannt gegeben hat.

In den Kliniken der Landeshauptstadt kamen zuletzt durchschnittlich zirka 6.200 kleine Stuttgarterinnen und Stuttgarter im Jahr zur Welt. Eine sichere und qualifizierte Betreuung der werdenden Mütter hat gesundheitspolitisch höchste Priorität und wird auch durch die jüngst beschlossene Gesundheitsreform gefördert. Abhängig vom Risiko, das für natürliche Geburten zum errechneten Termin gering ist – jedoch bei Früh- und Mehrlingsgeburten sowie schweren Erkrankungen von Mutter oder Kind erhöht sein kann –, ist die Begleitung durch Hebammen, Geburtshelfer und Kinderärzte beziehungsweise Neonatologen in unterschiedlicher Intensität sicherzustellen.

Das Klinikum Stuttgart betreibt mit dem Olgahospital Deutschlands größte Kinderklinik und eines der größten Perinatalzentren der Republik, in dem jährlich zirka 3200 Entbindungen erfolgen. Auch besondere Risikokonstellationen und unreife Frühchen, die etwa ein Drittel der Geburten ausmachen, werden hier mit herausragenden Ergebnissen betreut. Die Qualitätsstatistiken sind nachzulesen bei dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) unter  www.perinatalzentren.org (Öffnet in einem neuen Tab).

Kooperation von Klinikum, Marienhospital und RBK

Zwischen dem Klinikum Stuttgart und dem Marienhospital besteht „eine lang gelebte Kooperation bei der kinderärztlichen Versorgung“, die eine hohe Sicherheit und Qualität in der Geburtshilfe für die entbindenden Frauen und ihre Kinder garantiere, so Claudia Graf, Geschäftsführerin Marienhospital. Die umfassende Betreuung der Geburten im Marienhospital wird verlässlich durch Kinderärztinnen und -ärzte beziehungsweise Neonatologen des Klinikums Stuttgart mitbetreut.

Neu ist eine solche Kooperation zwischen dem Klinikum Stuttgart und dem Robert Bosch Krankenhaus, die neben weiteren Kooperationen in der Herzchirurgie, Lungenheilkunde und Onkologie im Rahmen eines engeren Schulterschlusses der beiden größten Häuser der Stadt jetzt fixiert wurde: Ab dem 1. Januar 2025 werden Kinderärzte und Neonatologen des Klinikums Stuttgart vor Ort im Robert Bosch Krankenhaus die neonatologische Versorgung bei Geburten sicher begleiten, Vorsorgeuntersuchungen durchführen und konsiliarisch unterstützen. Der Medizinische Geschäftsführer des Robert Bosch Krankenhauses, Prof. Dr. Mark Dominik Alscher, begrüßt die künftige enge Zusammenarbeit mit dem Klinikum Stuttgart: „Die Schließung der St. Anna Klinik trifft auf eine stabile Krankenhauslandschaft in Stuttgart, die das abfedern kann. Die Entbindungsabteilung des Robert Bosch Krankenhauses zählt zu den großen Geburtskliniken in der Region. Mit der neuen Kooperation bauen wir auf diesem Fundament auf, um die Versorgung unserer kleinsten Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern und auszubauen.“ Im Robert Bosch Krankenhaus kommen jährlich über 1.200 Kinder zur Welt.

Gute Nachricht für den Gesundheitsstandort

„Die leistungsstarken Krankenhäuser in Stuttgart sorgen mit einem abgestimmten Versorgungsangebot auch zukünftig für eine stabile Geburtshilfe in der Landeshauptstadt“, sagt Thomas Fuhrmann. Der Vorstand des Klinikums Stuttgart, Prof. Dr. Jan Steffen Jürgensen, begrüßt die Kooperation: „Die Intensivierung der Kooperationen ist eine gute Nachricht für den Gesundheitsstandort und die Versorgungsqualität in der Metropolregion. Mit starker Unterstützung der Eva Mayr-Stihl Stiftung wird die Kooperation zusätzlich durch telemedizinische Vernetzung abgesichert, über die die Kliniker der drei Häuser sich 24/7 eng abstimmen können.“

Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration in Baden-Württemberg, der sich jüngst im Klinikum Stuttgart von den erfolgreichen Maßnahmen zur Qualifizierung von Hebammen und Teamtrainings in der Geburtshilfe ein Bild machte, lobt die vorbildliche Abstimmung der Krankenhäuser in der Landeshauptstadt „als beispielgebend für eine verlässliche, abgestufte Versorgung mit hoher Qualität“.

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