Eine größere Zahl von Markthallenhändlern hatte sich vor einigen Wochen direkt an OB Dr. Frank Nopper gewandt – mit der Forderung, die Parkplätze für die Markthallenkundschaft zu erhalten. Die Fraktionen von Bündnis 90/ DIE GRÜNEN, SPD/Volt, Die Linke und SÖS, Gruppierung PULS – Die Stadtisten – Die PARTEI – KLIMALISTE sowie Einzelstadtrat Dennis Landgraf hatten nunmehr beantragt, dass die Verwaltung über die vom Ausschuss mehrheitlich geforderte Konzeption zur Umgestaltung des öffentlichen Raums vor der Markthalle in Richtung Dorotheenstraße berichtet.
Im Gemeinderat regte sich dagegen Widerstand. Die Fraktionen von CDU, Freien Wählern und FDP beantragten, die heutigen Parkplätze dauerhaft zu erhalten. Dieser Antrag wurde in der Ausschusssitzung vom 19. November mehrheitlich abgelehnt. Im Ausschuss wurde zudem ein Kompromissvorschlag des Oberbürgermeisters präsentiert. Dieser sieht vor, die Parkplätze vor der Markthalle so lange zu belassen, bis die neuen 480 KfZ-Stellplätze im Mobility Hub von Breuninger fertiggestellt sind und damit ein Ausgleich geschaffen wäre. Dies wird voraussichtlich im Jahr 2027 gegeben sein. Dann stünde nicht weit entfernt von der Markthalle neben den Tiefgaragen von Schillerplatz und Dorotheenquartier ein weiteres Parkhaus zur Verfügung.
Zum Baubeschluss möchte die Verwaltung über die Planung in einer künftigen Ausschusssitzung berichten. Der Kompromissvorschlag vom OB Nopper über den Erhalt der Parkplätze bis zur Inbetriebnahme des Mobility Hub soll dann zur Abstimmung gestellt werden.
Das dem Ausschuss von der Verwaltung vorgelegte Konzept sieht vor, das Äußere der Markthalle in Richtung Dorotheenstraße offener und einladender zu gestalten. Dazu sollen die Stellplätze direkt an der Markthalle entfallen. Erhalten bleiben zwei Behindertenparkplätze, ebenso die Parkplätze gegenüber am Alten Schloss, wo die Markthallen-Händler ihre Fahrzeuge abstellen. Für die Besucher der Markthalle und andere Fußgänger wird mehr Platz geschaffen. Wo heute nur ein Fußweg von etwa 1,20 Meter Breite begehbar ist, entstehen Flächen von rund sieben Meter Breite. Zwischen den Flächen soll es Beete mit insektenfreundlichen Stauden und Wildblumen geben.
Links und rechts vor der Hallenfront ist jeweils eine Logistikfläche für den morgendlichen Anlieferverkehr vorgesehen. An den Öffnungstagen der Markthalle sollen dort bis 11 Uhr Fahrzeuge erlaubt sein. Danach können diese Flächen mit Tischen und Stühlen bespielt werden. In der Mitte des bisherigen Parkraums ist eine größere Multifunktionsfläche geplant, auf der Tische und Stühle fest installiert werden.
Seit den ersten Konzepten sind die Pläne für das Markthallen-Umfeld immer wieder angepasst worden. Wichtig war den Stadtplanern dabei, die Märkte Stuttgart GmbH als Betreiberin der Markthalle mit im Boot zu haben. Der Geschäftsführer der Märkte Stuttgart, Thomas Lehmann, weiß um die Bedenken der Markthallenhändler.
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- Historisches Bild aus dem Stadtarchiv: Fassade der Markthalle in der Zeit zwischen den Weltkriegen. Rechte: Landeshauptstadt StuttgartJPEG-Datei995,59 kB
- Animationen aus dem Amt für Stadtplanung und Wohnen: Aktuelle Entwürfe zur künftigen Gestaltung der Markthalle in Richtung Dorotheenstraße – Multifunktionsflächen mit Lieferverkehr. Rechte: Landeshauptstadt StuttgartJPEG-Datei895,31 kB
- Animationen aus dem Amt für Stadtplanung und Wohnen: Aktuelle Entwürfe zur künftigen Gestaltung der Markthalle in Richtung Dorotheenstraße – Multifunktionsflächen ohne Lieferverkehr. Rechte: Landeshauptstadt StuttgartJPEG-Datei670,51 kB