Zweite Sitzung des Bürgerrats Klima

Nach einer austauschreichen Kaffeepause und einer Motivationsübung gab es Vorträge zu der Frage, wie Stuttgart vom Klimawandel betroffen ist und welche Rolle und Möglichkeiten eine Stadt wie Stuttgart für den Klimaschutz hat:

• Zunächst führte Prof. Dr. Jürgen Baumüller, Institut für Landschaftsplanung und Ökologie der Universität Stuttgart in einem Online-Vortrag  in die Auswirkungen des Klimawandels in Stuttgart ein. Er betonte, dass neben der Reduktion von Treibhausgas-Emissionen auch an die Klimaanpassung gedacht werden muss.
• Es folgte ein Input von Katharina Raab vom Amt für Umweltschutz zu den Stuttgarter Klimaschutzzielen und zum CO2-Reduktionspfad. Die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um rund 7 Prozent pro Jahr bis 2035, die nun nötig ist, ist vergleichbar mit den Treibhausgas-Einsparungen im ersten Corona-Jahr, in dem die Menschen weniger aktiv waren als sonst. Dies kann gelingen, aber dafür müssen Maßnahmen zügig umgesetzt werden – in allen Bereichen.
• Im Anschluss gab Dr. Kristina Rang von der Energieagentur Kreis Ludwigsburg einen Einblick in die Handlungsfelder, die uns beim Klimaschutz auf kommunaler Ebene zur Verfügung stehen. Nicht überall ist eine Stadt wie Stuttgart frei etwas zu tun, etwa weil eine Sache vom Land, Bund oder der EU über Gesetze geregelt wird. Dr. Rang legte dem Bürgerrat nahe, dies bei ihren Empfehlungen zu berücksichtigen. Zu guter Letzt gab sie den Mitgliedern für die Bereiche Mobilität und Wärme Maßnahmenbeispiele und Ideen mit auf den Weg.

In der anschließenden Fragerunde richteten die Teilnehmenden zunächst viele Fragen an Katharina Raab als Vertreterin der Landeshauptstadt Stuttgart. Sie wollten erfahren, was genau die Stadt etwa zur energetischen Sanierung von Schulen plant, wieviel die Maßnahmen zur Klimaneutralität der Stadt kosten und wie viele Kosten dadurch auf der anderen Seite eingespart werden.

In weiteren Fragen ging es um die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, um Lieferketten, fehlende Fachkräfte und den Gas-Ausstieg. Alle Fragen und Antworten können Sie im folgenden Video einsehen. Bei den Fragen ist der Ton stumm geschaltet, um die Identität der Teilnehmenden zu schützen – Sie können die Fragen aber im Untertitel mitlesen.

Das sonnige Frühlingwetter lud die Mitglieder des Bürgerrats ein, gemeinsam auf der Dachterrasse des Rathauses Mittag zu essen. Dort kam es auch in der Pause zu intensivem Austausch, bis es um 14 Uhr in das Nachmittagsprogramm überging. Auf dem Programm stand das Entwickeln einer Vision von Stuttgart im Jahr 2035 – zunächst alleine, dann in Kleingruppen à 5 Personen, dann in der Diskussion in Gruppen von 15 Personen. Die Visionen wurden bildlich dargestellt, weshalb alle vor den Workshops von Kommunikationsdesigner und Zeichner Sigi Bütefisch eine Einführung in das Visualisieren von Inhalten bekamen. 

Während der Präsentation der Visionen der vier Gruppen im Plenum   erstellte Sigi Bütefisch ein Bild einer Gesamtvision. Sie kann in etwa in den Worten „Lebenswerte Stadt Stuttgart: Gemeinschaft – mitschaffen, Verantwortung übernehmen; alt – jung – alle, von der Haustür zur Welt“ zusammengefasst werden. Das Schlussbild der konsolidierten Vision soll den Teilnehmenden in den kommenden Schwerpunkt-Sitzungen als Wegweiser und Erinnerung dienen.