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Landeshauptstadt Stuttgart

Kulturpreise und Stipendien

Otto-Hirsch-Auszeichnung

Die Otto-Hirsch-Auszeichnung wird jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die christlich-jüdische Zusammenarbeit verdient gemacht haben. Sie ist eine Auszeichnung für Völkerverständigung und Integration.

Die Otto-Hirsch-Medaille wurde 1985 zum 100. Geburtstag von Ministerialrat Dr. Otto Hirsch von der Stadt gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart (GCJZ) und der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) gestiftet. Auf Grundlage einer Satzungsänderung wurde 2013 erstmals die Otto-Hirsch-Auszeichnung verliehen. Mit ihr können nicht nur einzelne Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich um den christlich-jüdischen Dialog besonders verdient gemacht haben, sondern auch Gruppen und Initiativen aller Religionsgemeinschaften.

Otto-Hirsch-Auszeichnung 2024: Landtagsvizepräsident a.D. Wolfgang Drexler

Das Kuratorium „Otto-Hirsch-Auszeichnung“ unter Leitung von Erstem Bürgermeister Dr. Fabian Mayer hat in diesem Jahr die Otto-Hirsch-Auszeichnung an Wolfgang Drexler vergeben. Die Ehrung erfolgte im Rahmen eines Festaktes im Stuttgarter Rathaus.

Der Kommunal-, Regional- und Landespolitiker Wolfgang Drexler erhalte mit der Otto-Hirsch-Auszeichnung öffentliche Anerkennung für sein über viele Jahrzehnte gelebtes, vielfältiges und nachhaltig wirkendes Brückenbauen zur jüdischen Gemeinde, so der Erste Bürgermeister Dr. Fabian Mayer. Das zentrale Anliegen von Drexler sei wichtiger denn je angesichts des Ausbruchs von Hass und Aggression gegen jüdische Menschen in unserem Land. Für Drexler und die vielen, die er für seine Ziele gewinnen konnte, sind jüdische Menschen selbstverständlicher Teil der vielfältigen Gesellschaft in Esslingen, in der Region um Stuttgart, im ganzen Land. Die jüdische Gemeinde, jüdische Menschen müssen gesellschaftlich erkennbar sein – damit, so Dr. Mayer, handele Drexler aus tiefster demokratischer Überzeugung gänzlich im Geist von Otto Hirsch und im Interesse aller.

Zur Person: Wolfgang Drexler

Wolfgang Drexler, 1946 in Esslingen am Neckar geboren, ist verheiratet und hat eine Tochter. Der bekennende Katholik hat sich über Jahrzehnte seines politischen Wirkens als Mitglied der SPD auf kommunaler wie regionaler Ebene und gerade als Vizepräsident des Landtags in Stuttgart auch auf der Ebene des Bundeslandes Baden-Württemberg in vorbildlicher Weise für die christlich-jüdische Zusammenarbeit engagiert und damit bleibende Verdienste erworben.


Schon als junger Mensch wurde er mit den Ereignissen der Shoah in Esslingen konfrontiert und hat sich seitdem unablässig bemüht, Brücken zur jüdischen Gemeinde in Württemberg zu bauen. Wolfgang Drexler wurde ein vehementer Fürsprecher als es 2011/12 darum ging, die ehemalige Esslinger Synagoge wieder zu einem Zentrum jüdischen Lebens in der Region Stuttgart zu machen. Auf seine Initiative hin wurden 2012 erstmals in Esslingen an Chanukka gemeinsam Lichter entzündet. Das Projekt „Eine Tora-Rolle für Esslingen“ ist ihm zu verdanken – ein symbolischer Einstieg in den Aufbau eines Netzwerks Esslinger Vereine, in das die IRGW Zweigstelle Esslingen fest eingebunden ist.


Wolfgang Drexler engagierte sich im Sinne der Völkerverständigung zwischen Deutschland und Israel als langjähriges Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft DIG. Schüler- und Jugendaustausche zwischen Baden-Württemberg und Israel hat er nachhaltig gefördert, ebenso städtepartnerschaftliche Aktivitäten. Auch für ihn ist der schicksalhafte 7. Oktober 2023 zu einer Zäsur geworden. Dennoch werden sich – unter anderem auf seine Initiative hin – im Jahr 2024 etwa 400 Jugendliche aus Israel, den USA, Indien und Baden-Württemberg einander in Stuttgart begegnen.

Bei der Ehrung von Wolfgang Drexler (Mitte) mit seiner Frau Ela würdigten sein Wirken (von links) Bürgermeisterin Isabel Fezer, Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer und IRGW-Vorstandsmitglied Michael Kashi.

Kontakt

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Ferdinando Iannone / Stadt Stuttgart
  • Q 2/50 Nr. 12131, Burkhard Hüdig / Hauptstaatsarchiv Stuttgart
  • Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs